Infektiologe warnt im RTL-Corona-Talk

Intensivstationen werden sich füllen

Bisher sind 59 Prozent der Deutschen vollständig geschützt, ein Drittel der Deutschen hat dagegen noch gar keine Impfung erhalten – trotzdem wird kräftig diskutiert, ob schon bald die dritte Impfung nötig sein wird. Dr. Till Koch vom Uniklinikum Hamburg (UKE) spricht sich im Interview mit Doro Steitz gegen die sogenannte Boosterimpfung für alle aus. Für wen sie jedoch bald wirklich sinnvoll sein kann, erfahren Sie im Video.
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Rettungswesten für bereits Gerettete

“Für die breite Bevölkerung reichen die zwei Impfdosen aus“, erklärt Dr. Till Koch, Infektiologe vom UKE Hamburg, heute im Gespräch mit RTL. Es gebe einige Ausnahmen, bei denen die dritte Impfung jedoch sinnvoll sein könne. „Das sind vor allem Leute, die ein Problem haben wegen Erkrankungen und wegen Medikamenten mit dem Immunsystem“, so Koch. Außerdem zählten sehr alte Menschen zu dieser Gruppe.

Dr. Koch macht außerdem darauf aufmerksam, das ein Großteil der Menschheit noch nicht einmal die erste Dosis erhalten hat, „und das ist wirklich eine extreme Ungleichheit.“ Eine dritte Dosis an bereits geimpfte Menschen zu vergeben, sei wie „Rettungswesten für bereits Gerettete“ – ein Beispiel, mit dem bereits ein Vertreter der WHO die Auffrischungsimpfung kritisierte.

Krankenhäuser fürchten vierte Welle

Angesichts der rasant steigenden Infektionszahlen und nur langsam wachsender Impfquote, geht Dr. Koch fest davon aus, dass sich die Intensivstationen im Herbst wieder füllen werden. „Es werden gerade bei steigenden Inzidenzen keine Maßnahmen zusätzlich ergriffen und da gehe ich davon aus, dass auch die Intensivstationen sich wieder füllen werden.“

Wie ansteckend Personen sind, die bereits geimpft sind und ob die 2G-Regel, also geimpft oder genesen, sicherer ist als die 3G-Regel, bei der getestete Personen dazugezählt werden, erklärt der Infektiologe im Corona-Talk. (vba)

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