Gefängnis steht gerade mal sechs Jahre

Willkommen im Liebesknast: Hier haben Wärterinnen dauernd Sex mit Knackis!

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Ayshea Gunn knutscht den Häftling Khuram Razaq.
Ayshea Gunn knutscht den Häftling Khuram Razaq.

Was ist bloß mit diesem Gefängnis los? In dem englischen Knast HMP Berwyn gehen Wärterinnen immer wieder Beziehungen mit Häftlingen ein. In den letzten sechs Jahren wurden 18 Frauen dabei erwischt, wie sie logen und betrogen, um Zeit mit ihren Knacki-Freunden zu verbringen. Der Vorsitzende des Verbands der Justizvollzugsbeamten ist empört und sieht die Schuld bei der mangelnden Lebenserfahrung der Frauen.

Handy geschmuggelt, Liebes-Fotos und Sex im Knast

Der besagte Liebesknast wurde erst 2017 eröffnet und ist der größte in Großbritannien. Dabei hat HMP Berwyn auch den Ruf ziemlich bequem zu sein, denn: Die Gefangenen können dort Bildungs- und Ausbildungskurse in Anspruch nehmen, beruflichen Qualifikationen erlangen, sie haben Zugang zu einer Sporthalle und einem Kraft- und Fitnessraum. Außerdem haben sie Zugang zu Kontaktmöglichkeiten mit Freunden und Familie – und eben noch ein bisschen mehr. Geboten wurde den Häftlingen laut „Daily Mail“ auch der Zugang zu sexy Wärterinnen, die ihnen sexuelle Dienste erwiesen.

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Jennifer Gavan (27), Ayshea Gunn (27) und Emily Watson (26) wurde nachgewiesen, dass sie Beziehungen mit Straftätern im Gefängnis führten. Zuletzt wurde Gavan im Dezember nach ihrer Beziehung zu dem 25-jährigen Gefangenen Alex Coxon zu acht Monaten Haft verurteilt. Sie hatte dem Gefangenen auf Snapchat intime Fotos von sich geschickt und ihn während der Beziehung zwischen April und Juli 2020 geküsst. Außerdem schmuggelte sie für den Mann ein Handy hinter Gitter. Die Wärterin bekannte sich vor dem Mold Crown Gericht öffentlich des Fehlverhaltens schuldig.

Ein Jahr später begann ihre Kollegin Ayshea Gunn eine Affäre mit dem „gefährlichen“ Häftling Khuram Razaq (29). Eine Durchsuchung von Gunns Schlafzimmer offenbarte die Beziehung. Dort fanden Ermittler Schnappschüsse des Paares sowie Handyfotos, die in seiner Zelle aufgenommen wurden. Anschließend wurde die Wärterin vor dem Mold Crown Gericht zu einem Jahr Knast verurteilt.

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Die 26-jährige Beamtin Emily Watson wurde im April 2019 vor demselben Gericht zu einem Jahr Haft verurteilt. Sie soll „eine sexuelle Handlung an einem Insassen vorgenommen“ haben – in seiner Zelle! Die Frau wurde von Kollegen überführt, weil sie wohl verdächtig viel Zeit mit dem Insassen in seiner Zelle verbracht hatte. Neben den drei Frauen wurden 15 weitere Wärterinnen straffällig.

Im Video: Zwei Azubis machen Dienst im Knast

Zwei Azubis machen Dienst im Knast Arbeitsalltag im Gefängnis
06:57 min
Arbeitsalltag im Gefängnis
Zwei Azubis machen Dienst im Knast

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Verband der Justizvollzugsbeamten: "Falsche Art von Frauen"

Mark Fairhurst, Vorsitzender des Verbands der Justizvollzugsbeamten, machte die Einstellung der „falschen Art von Frauen“ für das Dilemma verantwortlich. Er sagte der Zeitung: „Mitarbeiter, die eingestellt werden, haben keine persönlichen Vorstellungsgespräche mehr. Es wird alles auf Zoom erledigt.“ Er beschwerte sich darüber, dass viele junge Leute, die den Job als Wärter annehmen würden, nicht genügend Lebenserfahrung hätten. „Sie sind anfällig für die Manipulation durch Gefangene“, so Fairhurst. Was jetzt in dem neuen Knast passiere, beweise nur, wovor viele schon seit Jahren warnen würden.

Laut „Daily Mail“ geht aus Statistiken des Justizministeriums hervor, dass seit 2019 etwa 31 weibliche Beamte in England und Wales wegen unangemessener Beziehungen entlassen worden seien. Das Personal des 2017 eröffneten Gefängnisses musste sich jetzt einer neuen Schulung unterziehen, um die Sex-Probleme in dem Gefängnis in den Griff zu kriegen. (dky)