Schweden-Star Gottfridsson bricht Interview ab
Im Publikum der Handball-WM: Sorge um Kind nach epileptischem Anfall

Nach dem klaren 34:27-Sieg gegen die Kapverdischen Inseln bei der Handball-WM mussten die Stars von Schweden einen Schock verdauen. Als der Spieler Gottfridsson am Mikrophon der schwedischen Zeitung "Aftonbladet" stand, rollte plötzlich eine Trage, auf dem ein zehn- bis zwölfjähriger Junge lag, an dem Aufbauspieler vorbei.
"Es gibt wichtigere Dinge als das Interview"
Mühelos setzte sich Gastgeber Schweden gegen den Außenseiter Kapverdische Inseln durch. Die Skandinavier zogen durch den Erfolg in die Hauptrunde der Handball-WM ein. Nach dem Spiel standen die Stars rund um Jim Gottfridsson von HBL-Klub SG Flensburg-Handewitt Rede und Antwort. Das Sieger-Interview wurde aber durch ein Krankenwagen-Drama unterbrochen. Daraufhin unterbrach Gottfridsson das Interview prompt. "Verdammt! Ist er in Ordnung? Wie geht es ihm?", fragte der 30-Jährige die Mutter des Jungen und sagte anschließend: "Es gibt wichtigere Dinge als das Interview."
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"So darf sein Abend nicht enden"
Der zweimalige Familienvater ergänzte: "Es hat mich berührt. Da ist das Vaterherz durchgekommen." Laut der Zeitung hat der Junge in der Halle einen epileptischen Anfall bekommen, mittlerweile gehe es ihm aber besser.
Nachdem die schwedischen Spieler den Schock verdaut hatten, beschlossen sie, dem Jungen eine Freude zu bereiten. "Wir müssen etwas für ihn tun. So darf sein Abend nicht enden", betonte Gottfridsson. "Er wird natürlich ein von allen Spielern unterschriebenes Nationalmannschaftstrikot bekommen und dann werden wir Karten für eines unserer Spiele nächste Woche besorgen", sagte Robert Wedberg, Generalsekretär des schwedischen Handballverbandes: "Wir hoffen, dass er dann die Gelegenheit hat, zu kommen."
Nach den Siegen gegen Brasilien (26:18) und Kap Verde steht Schweden bereits in der Hauptrunde der Handball-WM. Neben dem Gastgeber haben auch Frankreich und Spanien die nächste Runde erreicht. (sport.de)