Im Podcast "heute wichtig"
Gewinne, bis der Arzt kommt: Mediziner rechnet mit Krankenhaus-Branche ab

Private Gewinne auf Kosten unserer aller Gesundheit: Ein langjähriger Chefarzt rechnet mit der Krankenhaus-Branche ab und fordert eine Reform des Systems.
Früherer Chefarzt: Operation ist oft nicht notwendig
"Viele Beschwerden könnten ohne Operation behandelt werden", sagt Dr. Thomas Strohschneider in der 170. Folge von "heute wichtig". Strohschneider selbst war jahrelang Chef einer privat geführten Klinik und übt inzwischen massiv Kritik an dem Finanzierungssystem unserer Krankenhäuser. "Private (Krankenhaus-) Konzerne versuchen, Gewinne zu machen, um auf dem Markt zu bleiben. Knie- und Hüftgelenke sind ein typisches Beispiel dafür." Denn hier greife ein Pauschalbezahlungssystem, erklärt der Facharzt für Allgemein- und Gefäßchirurgie.
Krankenhausbehandlung als Luxusgut?
Das Problem ist, dass private Krankenhausanbieter genau dort ihr Geld verdienen, wo man gut abrechnen kann. "Menschen, die vielleicht aus schlechten Sozialverhältnissen kommen, deren Krankenhausdauer und deren Umfang der Behandlung zunächst nicht absehbar ist (…), werden abgewiesen. Das geht so weit, dass Ermahnungen von oberster Krankenhausführung kommen, solche Patienten an der Krankenhaustüre abzuweisen", sagt Strohschneider. Er fordert politische Maßnahmen und will weg von einer zu starken Privatisierung der Krankenhäuser.
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