Er fährt für uns nach Turin"Ich will gewinnen" - Malik Harris singt "Rockstars" für Deutschland beim ESC

Er fährt für uns zum ESC nach Turin: Malik Harris hat den deutschen Vorentscheid gewonnen. Mit seinem Song „Rockstars“ hat er Freitag Radiohörer und TV-Zuschauer überzeugt. Der 24-Jährige bekam insgesamt 208 Punkte. Die sechs Songs der Endrunde bei „Germany 12 Points - der deutsche ESC-Vorentscheid“ wurden eingerahmt vom Gedenken an den Krieg in der Ukraine.
Papa Rick Harris ist Talkshow-Legende, Dschungelcamper und richtig stolz

Malik ist der Sohn von Talkshow-Legende Rick Harris. Viele RTL-Zuschauer kennen den Papa des ESC-Kandidaten auch aus dem RTL-Dschungel. Mit seinem Song „Rockstars“ setzte sich der Sänger gegen fünf Mitbewerber durch: Maël & Jonas, Eros Atomus, Emily Roberts, Felicia Lu sowie Nico Suave & Team Liebe.
Mit deutlichem Abstand führten zunächst die aus Koblenz stammenden Maël & Jonas mit dem starken Song „I Swear to God“. Bei der mit ebenfalls 50 Prozent gewerteten Entscheidung des Publikums zog Harris dann noch an dem Duo vorbei. Nach dem Votum der beteiligten Radiosender hatte er noch auf Platz zwei gelegen.
"Rockstars": Schöne Momente, unbeschwerte Kindheit und Gemeinsamkeiten
Der Siegersong „Rockstars“ von Harris dreht sich um unbeschwerte Kindheit, den Rückblick auf schöne Momente und die Besinnung auf Gemeinsamkeiten. Der deutsch-amerikanischer Popsänger, Rapper und Songwriter Harris hat viel Musik und Entertainment im Blut. Ein Großvater war Opernsänger, eine Großmutter Pianistin, sein Vater spielt mehrere Instrumente. So fand Malik Harris früh den Weg auf Konzertbühnen, spielte auf Touren, war Opener etwa für James Blunt.
Für das ECS-Finale in Turin hat sich Harris viel vorgenommen. „Ich will gewinnen“, sagte er nach seinem Erfolg beim Vorentscheid. In den letzten Jahren landete Deutschland meist weit hinten im ESC-Finale, 2021 mit Jendrik zum Beispiel auf dem vorletzten Platz.
ESC-Gewinnerin Jamala: "Mein größter Wunsch ist, dass der Krieg aufhört"

Der emotionale Höhepunkt des Abends blieb der ukrainischen Sängerin Jamala (38) vorbehalten. Die ukrainische Eurovision-Song-Contest-Gewinnerin von 2016 bewegte die Zuschauer mit einer Ansprache für Frieden. „Mein größter Wunsch ist, dass der Krieg aufhört“, sagte Jamala. Die Sängerin war mit ihren beiden Kindern unter dramatischen Umständen aus ihrer Heimat geflohen. Ihren Mann musste sie in der Ukraine zurücklassen.
„Ich singe heute im Namen der Kinder, ich singe heute im Namen der Frauen“, sagte Jamala. „Ich möchte, dass die ganze Welt unsere Stimme hört, von unseren Schmerzen und Leiden hört.“ Sie werde alles tun, was sie könne. Mit der ukrainischen Fahne in der Hand sang Jamala ihren Siegertitel von 2016 „1944“. Das Lied handelt von der Deportation der Krimtataren durch Sowjet-Diktator Stalin.
Auch der Sieger des Abend nutzte seinen Auftritt für ein klares Statement gegen den Krieg. Am Ende seines Songs drehte er seine Gitarre um. Auf der Rückseite des Instruments stand in großen Lettern: „I stand with Ukraine“.