Hornissen attackieren Rentnergruppe in Schnakenbek: Acht Verletzte

Notärzte versorgen am 18.09.2012 Schüler und Erwachsene nach einer Hornissen-Attacke bei Röbel (Mecklenburg-Vorpommern). Eine Schulklasse ist am Dienstag bei einem Ausflug unweit von Röbel von Hornissen attackiert und gestochen worden. Dabei wurden 25 Jungen und Mädchen verletzt und mussten in mehrere Krankenhäuser gebracht werden, wie ein Sprecher der Rettungsleitstelle in Neubrandenburg sagte. Foto: Susan Ebel dpa  +++(c) dpa - Bildfunk+++
Immer wieder kommt es zu aggressiven Angriffen von Hornissen, wie hier 2012 in Röbel (Mecklenburg-Vorpommern).Notärzte mussten 25 Kinder behandeln, die von Hornissen attackiert worden waren.
dpa, Susan Ebel

Eigentlich gelten Hornissen als "sanfte Riesen" und sollen so friedfertig wie Hummeln sein. Doch an einem Waldweg in der Gemeinde Schnakenbek in Schleswig-Holstein wohnt ein Hornissenvolk, das außergewöhnlich aggressiv zu sein scheint. Am Sonntag wurden acht Rentner von den Tieren attackiert und verfolgt. Bis zu acht Mal stachen sie die Senioren, die teilweise sehr stark auf die Stiche reagierten. Der Rettungsdienst war mit zahlreichen Rettungswagen und drei Notärzten gekommen, um die Verletzten zu behandeln.

Bereits der zweite Rettungseinsatz innerhalb einer Woche

Hornissen greifen im Normalfall nur an, wenn das Nest bedroht wird.
Hornissen können bis zu 3 cm lang werden, die Königin sogar bis 3,5 cm. Doch eigentlich sind sie friedlich, greifen nur an, wenn ihr Nest bedroht wird.
iStockphoto

Bereits vergangene Woche wurde an der gleichen Stelle, dem sogenannten "Biberpfad" im Naturschutzgebiet Hohes Elbufer, ein Spaziergänger von den Insekten attackiert. Er musste mit einem Boot gerettet werden, weil er allergisch auf die Stiche reagiert hatte. Der Biberpfad wurde mittlerweile gesperrt und mit Warnhinweisen vor den Hornissen ausgestattet.

Bei Hornissen hektische Bewegungen vermeiden

Stichkunde Insekten
Stichkunde: das sind die verschiedenen Symptome bei Insektenstichen.
obs/Initiative Insektengift

Im Normalfall greifen Hornissen Menschen nicht an. Sie sind viel scheuer als Bienen oder Wespen. Auf den Kuchen am gedeckten Kaffeetisch haben sie es auch nicht abgesehen. Höchstens auf die Wespen, die drum herumfliegen. Die verspeisen die bis zu drei Zentimeter großen Hornissen nämlich besonders gerne. Gefährlich wird es für Menschen nur, wenn sie sich im Umkreis von bis zu sechs Metern eines Hornissen-Nestes befinden. Dort verteidigen die Tiere ihren Staat offensiv gegen potentielle Angreifer. Wer merkt, dass er sich in der Nähe eines Hornissen-Nests befindet, sollte hektische und ungestüme Bewegungen unbedingt vermeiden. Langsame Bewegungen tolerieren die Hornissen.

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20 Menschen sterben pro Jahr durch Bienen- oder Wespenstiche

Übrigens: der Stich einer Hornisse ist nicht giftiger als der einer Wespe. Nur eine allergische Reaktion auf den Stich von Hornisse, Wespe und Biene birgt Gefahr. Davon betroffen sind rund drei Millionen Deutsche. Etwa zwanzig davon sterben pro Jahr an einem allergischen Schock. Wer nach einem Bienen-, Wespen- oder Hornissenstich Symptome an sich beobachtet, die über eine normale Schwellung an der Einstichstelle hinausgehen, sollte einen Arzt aufsuchen. Normal ist eine Schwellung von bis zu zehn Zentimetern Durchmesser. Auch Schwindel, Übelkeit, Atemnot oder Herzrasen können auf eine allergische Reaktion hindeuten. Wenn nicht sicher ist, welches Insekt gestochen hat: Im Video erfahren Sie, wie Sie anhand der Art des Stiches den Übeltäter überführen können.