"Es ist zu jedem Zeitpunkt empfehlenswert, mit dem Rauchen aufzuhören"
Warnung der BZgA: Höheres Corona-Risiko für Raucher

Wer raucht, der weiß: Zigaretten schaden der Gesundheit. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt, ebenso die Wahrscheinlichkeit, an Lungenkrebs zu erkranken – und das sind nur zwei der wirklich gravierenden Folgen. Durch das Corona-Virus sind Raucher nun aber noch einem weiteren Risiko ausgesetzt, denn Gesundheitsexperten des Bundes warnen: Wer raucht, läuft Gefahr, im Falle einer Infektion mit einem schweren Krankheitsverlauf konfrontiert zu werden.
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Rauchen und Corona: Anfälliger für Ansteckungen und schwere Krankheitsverläufe
Raucher mit geschädigtem Bronchialsystem hätten "nach aktueller Datenlage ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf", erklärt BZgA-Chefin Heidrun Thaiss. Bereits vor einigen Monaten konnten Forscher belegen, dass das Corona-Virus die Lunge für längere Zeit schädige. Studien legten auch nahe, dass Raucher anfälliger für Ansteckungen seien. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sieht in der Gefahr von Corona-Infektionen deswegen einen zusätzlichen Grund dafür, mit dem Rauchen aufzuhören. Bereits im Mai hatten Experten gewarnt, dass Raucher durch Corona besonders gefährdet sein könnten.
BZgA-Chefin: "Es ist zu jedem Zeitpunkt empfehlenswert, mit dem Rauchen aufzuhören"
Dabei spielten rauchertypische Gewohnheiten eine Rolle. So würden beim Rauchen regelmäßig die Finger nahe an das Gesicht gebracht, erläuterte Thaiss. Sie wies zugleich darauf hin, dass es zu den Zusammenhängen von Rauchen und Corona bislang nur wenige aussagekräftige wissenschaftliche Studien gebe. Bekannt sei aber auch generell, dass Rauchen das Immunsystem schwäche und anfälliger für Atemwegserkrankungen mache. Prinzipiell sei es "zu jedem Zeitpunkt empfehlenswert, mit dem Rauchen aufzuhören", betonte sie.
Noch zu wenig Studien: Wie wirkt sich Rauchen auf eine Corona-Infektion aus?
Wie unsicher die Studienlage für den Zusammenhang zwischen Rauchen und Corona ist, zeigen auch Meldungen aus dem vergangenen Monat: Forscher hatten im Rahmen einer Studie in Regensburg Hinweise dafür gefunden, dass Raucher besser vor einer Corona-Infektion geschützt seien. Demnach waren Raucher im Durchschnitt viel kürzer tatsächlich mit Symptomen erkrankt als Nichtraucher.
Die Zahl der Raucher ist seit Jahren relativ konstant: Laut Drogen- und Suchtbericht 2019 rauchen etwa 20 Millionen Deutsche. In jedem Fall sollte man als Raucher bedenken: Mit jedem Zug an der Zigarette nimmt der Körper Schadstoffe zu sich. Er ist anfälliger für Krankheiten. Rauchen kann zu gravierenden Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt und Lungenkrebs führen. Außerdem haben Raucher eine wesentlich kürzere Lebenserwartung.