Hochwasser und WintereinbruchTief Anett auf dem Vormarsch! So gefährlich ist die aktuelle Wetterlage
Europa im Wetterchaos - jetzt drohen uns Wassermassen und Überschwemmungen!
Über Norditalien bildet sich derzeit Tief Anett. Und Anett zieht samt extremer Wassermassen Richtung Deutschland. Die Folgen hier könnten katastrophal sein.
Extreme Wetterlage entsteht
Es sind die regenreichsten Situationen, die wir in Deutschland und Mitteleuropa kennen, sogenannte Vb-Wetterlagen (gesprochen 5b). Was heißt das konkret? Aktuell bildet sich über Norditalien und dem Golf von Genua ein Tiefdruckgebiet, das kalte Luft aus Norden mit feuchtwarmer Luft aus Süden verquirlt.
Anschließend zieht das Tief – im aktuellen Fall heißt es Anett – gegen die Alpen und anschließend weiter Richtung Deutschland. Mit dem Potenzial für Rekordregenmengen auch hierzulande- Zur Erinnerung: Im August 2002 wurde in Zinnwald-Georgenfeld (Erzgebirge) mit 312 Litern pro Quadratmeter die größte 24-stündige Regensumme in Deutschland gemessen.
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Welche Wassermassen sind jetzt zu befürchten?
Die Größenordnung ist ähnlich wie im Jahr 2002 – in der Spitze bis über 300 Liter je Quadratmeter. Der Schwerpunkt erstreckt sich vom Osten Österreichs über Tschechien bis nach Südpolen.
Hier ist im Laufe der nächsten Tage von einer außergewöhnlichen bis katastrophalen Hochwasserlage auszugehen. Gleichzeitig müssen sich Teile der Alpen auf einen massiven Wintereinbruch einstellen. Die Schneefallgrenze sinkt gegen 1000 Meter und in den Hochlagen könnte mitunter über einen Meter Neuschnee fallen. Neben einem krassen Temperatursturz und Glätte droht Schneebruch – also das Brechen von Bäumen und Ästen durch die Schneelast.
Wie viel Regen fällt in Deutschland?
Die größten Regenmengen in Deutschland sind am Alpenrand drin. Je nach Wettermodell werden es bis Montagabend 100 bis 200 Liter pro Quadratmeter. Auch im Bereich Erzgebirge und südliches Sachsen zeigen die Prognosen Regenmengen von bis zu 100 Liter. Hierbei besteht die Gefahr von kleinräumigen Überschwemmungen und Erdrutschen.
Eine größere Hochwasserlage ist aber für den Süden, sprich an der Donau, nicht wahrscheinlich, da die Flüsse noch reichlich Platz haben und ein ganzer Teil der Niederschläge als Schnee gebunden ist. Für den Osten spielen die Regenmengen und Abflüsse aus Tschechien eine große Rolle, denn hier hat die Elbe ihr Einzugsgebiet. Dabei müssen wir allerdings noch abwarten, wie sich die Lage im Detail entwickelt. Fakt ist aber: Auf die Menschen in unseren Nachbarländern kommen zum Teil bange bis lebensgefährliche Stunden und Tage zu.
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Die größte Regenmenge innerhalb 24 Stunden in Deutschland vermeldete am 12. August 2002 Zinnwald-Georgenfeld mit 312 Litern pro Quadratmeter