Hauptschulabbrecher (25) gab sich als "Earl of Bristol" aus
Hochstapler zu drei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt: "Ich war in einem Tunnel"
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"Earl of Bristol" zu Haftstrafe verurteilt
Zwischen November 2018 und August 2020 hatte Daniel R. in mehr als 60 Fällen Luxusautos gebucht und Häuser oder Appartements angemietet. Dafür gab sich der 25-Jährige als Sohn eines im Irak gefallenen britischen Adligen aus. Als „Earl of Bristol“ verursachte der Hauptschulabbrecher einen Schaden von rund 80.000 Euro. Dafür haben ihn die Richter am Landgericht Mönchengladbach in einem Berufungsprozess jetzt zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt. Zuvor hatte Daniel R. überraschend ein Geständnis abgelegt.
Landgericht Mönchengladbach: Hochstapler gesteht
Die Richter sprachen den notorischen Hochstapler aus dem nordrhein-westfälischen Neuss wegen Betrugs, Urkundenfälschung und Fahrens ohne Führerschein schuldig.
Zuvor hatte der mehrfach vorbestrafte 25-Jährige pauschal alle Vorwürfe zugegeben. "Ich war in einem Tunnel", sagte der jugendlich wirkende Angeklagte kaum hörbar hinter seiner Maske. "Ich wollte etwas darstellen, was ich nicht war." Für das Geständnis hatte ihm das Gericht eine Haftstrafe von nicht mehr als vier Jahren zugesagt. In erster Instanz hatte in das Amtsgericht bereits zu sechs Jahren Haft verurteilt. Dagegen war er in Berufung gezogen.
Prozess gegen "Earl of Bristol": Daniel R. zeigt Reue
Mit seinem Geständnis hat Daniel R. seiner von der Richterin so bezeichneten "leidgeprüften damaligen Lebensgefährtin" eine erneute Aussage vor Gericht erspart. Sie war ebenfalls auf den angeblichen englischen Adligen hereingefallen. "Ich bereue, was ich ihr und auch meiner Familie, die ich im ersten Prozess verleugnet habe, angetan habe", sagte der 25-Jährige.
Vor Gericht hatte er zunächst seinen eigenen Vater, der als Zeuge aussagte, verleugnet und stets betont, zu Unrecht verfolgt worden zu sein. Daniel R. behauptete, Opfer von Computerbetrügern geworden zu sein. Vor dem Amtsgericht Düsseldorf wartet im kommenden Jahr wegen weiterer mutmaßlicher Betrügereien der nächste Strafprozess auf ihn.
(dpa/sbl)