Obwohl er offiziell namenslos ist...

Umstrittener Name! Sylt-Damm soll umbenannt werden

Hindenburgdamm
Der Bahndamm zwischen Sylt und Niebüll soll nicht mehr den Namen Hindenburgdamm tragen. Tatsächlich heißt er auch ganz anders.
deutsche presse agentur

Seit knapp 100 Jahren trägt der Bahndamm nach Sylt den Namen des einstigen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. Weil dieser 1933 Hitler zum Reichskanzler machte, ist er als Namensgeber ungeeignet. Aber es gibt Probleme bei der Umbenennung.

Bahndamm nach Sylt heißt eigentlich anders

Tatsächlich heißt der Bahndamm nach Sylt gar nicht Hindenburgdamm. Die Deutsche Bahn führt das 1927 errichtete Bauwerk offiziell unter der simplen Nummer 2010. Grundsätzlich werden bei der Bahn nämlich nur Tunnel getauft. Laut Deutsche Bahn ist das Bauwerk zwischen Festland und Insel ein Abschnitt der Strecke Elmshorn – Westerland und trage wie jede Strecke nur eine interne Nummer.

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Name Hindenburgdamm in aller Munde

Den Namen 2010 kennt nun wirklich niemand und seit Generationen ist der Name Hindenburgdamm für die Inselbahnstrecke ein Begriff. Und Schuld ist da wohl der damalige Reichsbahn-Chef Julius Dorpmüller mit seiner Rede zur Eröffnung des Dammes in Anwesenheit des damaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. Denn bei seiner Huldigung Hindenburgs ging es wohl mit ihm durch und der Reichsbahnchef haute dann einfach mal raus: Auf dessen Namen „wollen wir“ den neuen Damm taufen – „er heiße „Hindenburgdamm““.
Da es nirgends ein Straßenschild mit diesem Namen gibt, kann es nun auch keine richtige Neubenennung geben. Die Deutsche Bahn hat jedenfalls den Begriff Hindenburgdamm bereits auf den Internetseiten und anderenorts gelöscht.

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Grüne fordern Sensibilisierung

Die Grünen im Amt Südtondern, zu dem die Stadt Niebüll gehört, in der die Autozüge nach Sylt starten, haben dazu eine Idee. „Wir möchten eine Sensibilisierung der öffentlichen Ämter, Behörden und Institutionen erreichen, dass der Name „Hindenburg“ aufgrund seiner geschichtlichen Umstrittenheit nicht mehr benutzt wird“, sagte Stephan Wiese von Grünen Ortsverband Südtondern. Mittelfristig sei nun geplant, eine entsprechende Resolution in den Kreistag Nordfriesland einzubringen. (dpa/ide)