„Wir sind am Limit“

Hessische Krankenhäuser kämpfen mit den steigenden Energiepreisen

Nicht nur in den eigenen vier Wänden wird das Heizen demnächst – im wahrsten Sinne – zur Zitterpartie. Auch große Einrichtungen, wie beispielsweise Krankenhäuser, müssen mit den explodierenden Preisen klarkommen. Die Geschäftsführerin der Kreisklinik Groß-Gerau sagt bereits: „Wir sind am Limit.“

Heizungsraum der Kreisklinik Groß-Grau.
Die Mitarbeiter der Kreisklinik Groß-Gerau nennen den Heizungsraum liebevoll "Das Museum". Die gesamte Technik hier stammt noch aus den 60ern.
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Gespart wird an allen Ecken

Wenn man einen Blick in den Heizungsraum der Kreisklinik Groß-Gerau wirft, fühlt man sich direkt in der Zeit zurückversetzt. Die meiste Technik hier stammt noch aus den 60ern – dementsprechend wenig energetisch sind die Geräte auch. Stefan Kohlschreiber arbeitet hier als technischer Leiter und versucht zu sparen, wo es nur möglich ist: „Wir versuchen jetzt noch alte Neon-Röhren auf LED-Beleuchtung umzustellen. Wir haben gerade eine neue Station, da geht schon alles über Bewegungsmelder. Ansonsten sind wir am Ende mit unserem Latein“, erzählt er uns.

Erika Raab, Geschäftsführerin der Kreisklinik Groß-Gerau.
Geschäftsführerin Erika Raab sieht die gestiegenen Energiepreise extrem kritisch. "Wir sind am Limit", sagt sie.
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Krankenhausleitung: „Wir können nicht die Preise erhöhen.“

Erika Raab, Geschäftsführerin der Kreisklinik Groß-Gerau, fühlt sich von der Politik im Stich gelassen. Hier sollte mehr Geld zur Verfügung gestellt werden, sagt sie: „Wir können nicht die Preise erhöhen für unsere Krankenhausaufenthalte. Wir müssen mit dem gleichen Geld, was wir am Jahresanfang hatten, jetzt die hohen Preise zahlen und da sind wir am Limit.“

Auf RTL-Nachfrage teilt das hessische Sozialministerium mit, dass die Krankenhäuser bereits mehr unterstützt werden. „Die durch das Land bereitgestellten Investitionsfördermittel zur Deckung von Investitionskosten wurden seit dem Amtsantritt von Minister Klose kontinuierlich erhöht. Diese Mittel können auch für Maßnahmen zur Umstellung der Energieversorgung verwendet werden.“

Allem Anschein nach scheinen diese Investitionen aber noch nicht hoch genug zu sein. Wenn es nach Guido Wernert, dem Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft St. Vinzenz Limburg, geht, werden in Zukunft viele Krankenhäuser von einer Insolvenzwelle bedroht sein. Die kleinen Kliniken würde es dann zuerst erwischen. (xcs/kmü/jer)