Neue Maßnahmen für Lesen und Schreiben

Hessen verschärft Regeln für den Deutschunterricht in der Schule

Hessens Kultusminister Alexander Lorz (CDU) hat am Donnerstag in Wiesbaden eine ganze Liste von Maßnahmen vorgestellt, mit denen die Fähigkeiten und Kenntnisse von Kindern und Jugendlichen in der deutschen Sprache verbessert werden sollen. Dazu gehört mehr Unterricht, aber auch die Einschränkung der pädagogischen Freiheit der Lehrkräfte sowie strengere Maßstäbe zur Bewertung von Schüler-Texten. Einzelheiten im Video.

"Schreiben nach Gehör" wird es zukünftig nicht mehr geben

Zudem darf die Methode „Schreiben nach Gehör“ bereits vom nächsten Schuljahr an nicht mehr angewandt werden. Darum hatte es in den vergangenen Jahren wiederholt Auseinandersetzungen gegeben. Kinder lernen dabei zunächst, Wörter so aufzuschreiben, wie sie klingen – doch das soll sich in Zukunft ändern. Nun sollen die Lehrkräfte nach dem Willen des Kultusministeriums bereits vom zweiten Schulhalbjahr der ersten Klasse an Fehler korrigieren, allerdings ohne sie zu benoten.

In der Grundschule zählt nun ein Grundwortschatz von 850 Wörtern

Auch in anderen Bereichen wird angezogen: So müssen Grundschul-Lehrkräfte von 2022/23 an einen festen Grundwortschatz mit 850 Wörtern vermitteln. Dies geschieht bislang lediglich auf freiwilliger Basis. Verpflichtend werden bereits von diesem Jahr an die Vorlaufkurse für Kinder, die sonst nur mit größeren sprachlichen Defiziten eingeschult werden könnten. Dies sind vor allem Jungen und Mädchen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Für die 4. Klassen gibt es eine zusätzliche Stunde Deutschunterricht, dafür seien laut Lorz 100 Lehrerstellen vorhanden.