Geschenke und Verlosungen?
Impfbereitschaft lässt nach - Politik sucht nach neuen Anreizen für Bevölkerung
In den Staaten ist es bereits gängige Praxis: Amerikaner:innen erhalten als Anreiz für eine Corona-Schutzimpfung entweder Geschenke, in Form von Gutscheinen oder Leckereien oder sie nehmen durch ihre Impfung automatisch an einer Lotterie teil. Gerade im Hinblick auf die ansteckendere Delta-Variante pochen Experten auf eine schnelle Impfung der Bevölkerung – auch hierzulande stellt sich nun also die Frage: Brauchen „Impfmuffel“ Anreize, um sich den Pieks abzuholen?
Impfbereitschaft in Hessen geht leicht zurück
Die Diskussion um Belohnungen für Impfungen flammt aktuell auf, weil die Impfbereitschaft allmählich zurückgeht. In der vergangenen Woche wurden rund 389.000 Hessen geimpft - das sind knapp 28.000 weniger als in der Vorwoche. Insbesondere in den Arztpraxen werden laut Robert-Koch-Institut derzeit weniger Spritzen verabreicht.
Weder Medizin noch Politik sehen Geschenke als Lösung
Aber wie lässt sich die Bereitschaft wieder erhöhen? Weder hessische Mediziner:innen noch die Politik sehen Geschenke als sonderlich sinnvoll an. Dr. Lutz Lühr aus Wiesbaden erzählt uns: „Letztendlich bin ich persönlich der Meinung, dass es am besten ist, jemanden mit dem wissenschaftlichen Hintergrund zu überzeugen und zu sagen: Die Impfung ist einfach vernünftig.“
Die Gesundheitspolitische Sprecherin der SPD, Daniela Sommer, hat einen anderen Ansatz: Ihrer Meinung nach wäre es besser, Anreize durch kreative Impf-Orte zu schaffen: „Dass man auch Veranstaltungen nutzt wie Fußballspiele, Konzerte, Veranstaltungen oder dass man beispielsweise auch ein Impfkino macht, wo man draußen schön ein Kino hat und die Impfung bekommt“, sagt sie. Auf diese Weise ließe sich die Angst vor einer Impfung ebenfalls nehmen. (kmü)