Nach Herztod von Belgien-Torwart Arne EspeelHerzmuskelentzündungen im Sport - Ex-Profi: "Entwicklung ist eine absolute Vollkatastrophe"

February 13, 2023: El arquero Arne Espeel, del Winkel Sport B, falleció el fin de semana en medio partido en el fútbol de Bélgica. (Credit Image: © Kw/La Nacion via ZUMA Press
Profi-Torwart Arne Espeel starb nach eine Herzstillstand
Kw, picture alliance

Fußball-Belgien steht unter Schock!
Zuerst hielt Arne Espeel noch einen Elfmeter, dann sank der Keeper zitternd zu Boden und starb. Viel zu früh, viel zu jung – mit 25 Jahren an einem Herzstillstand. Einer, der einen ähnlichen Notfall erlebte, aber mehr Glück hatte, ist Ex-Profi Daniel Engelbrecht (32). 2013 brach der Kölner ebenfalls auf dem Platz mit einem Herzstillstand zusammen – überlebte. Seither trägt er einen Defibrillator. Der Tod des Torwarts macht ihn vor allem wütend!

Daniel Engelbrecht: "Die Entwicklung ist eine Vollkatastrophe"

Daniel Engelbrecht zeigt nach einem Spiel seinen Herzmuskelprotektor. Foto: Daniel Maurer
Daniel Engelbrecht stürmte in der 3. Liga u.a. für die Stuttgarter Kickers
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Engelbrecht: „Immer wenn ich von solchen Vorfällen höre oder lese, kann ich mich genau in die Situation rein versetzen. Ich weiß genau, wie er sich in dem Moment gefühlt hat – nur hatte er leider nicht das Glück, dass er wieder von alleine zu sich gekommen ist.“

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Er selbst hatte damals eine Herzmuskelentzündung, welche nicht erkannt wurde. Erschreckend: Vor allem seit Corona häufen sich gerade bei Fußballern Herzmuskelentzündungen – zuletzt musste Bayern-Profi Alphonso Davies (22) mehrere Monate aussetzen – Barca-Legende Sergio Aguero (34) musste seine Karriere gar beenden. „Die Entwicklung ist eine Vollkatastrophe! Vor zehn Jahren gab es die Krankheit im Profisport nahezu gar nicht. Was mich aber noch mehr stört, ist, dass diese Erkrankung zum Teil wie ein Bänderriss behandelt wird. Das ist sie aber nicht. Das Herz ist entscheidend und hält uns am Leben.“

Betroffener Ex-Profi fordert mehr Untersuchungen

Im Klartext: Das Thema wird ihm noch zu sehr auf die leichte Schulter genommen. Weshalb er noch intensivere Untersuchungen fordert.

Der Ex-Profi, der inzwischen sowohl Berater als auch Motivationscoach beziehungsweise Speaker ist, erläutert: „Die Vereine geben so viel Geld aus, doch bei den medizinischen Standards wird oftmals gespart. Da muss mehr Geld reingesteckt werden.“

Denn er weiß, dass eine Herzmuskelentzündung nicht leicht erkennbar ist: „Wichtig wäre, die Spieler noch öfter ins MRT zu stecken, noch mehr Blut abzunehmen. Die Vereine müssen noch mehr auf Nummer sicher gehen“, führt er aus. Als Spieler merke man oftmals gar nicht die Entzündung.

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„Doch wenn die Entzündung heilt, kann auf dem Herz ein Narbengewebe entstehen – die dann die Herzrhythmusstörungen hervorrufen können.“ Störungen, die im schlimmsten Fall zum Tod führen...