300 Kilometer weit!

Kater Kalle reist als blinder Passagier von Berlin nach Norderstedt

Der junge Kater ist ganz neugierig. Kalle ist seit Ende Januar im Tierheim Henstedt-Ulzburg.
Der junge Kater ist ganz neugierig. Kalle ist seit Ende Januar im Tierheim Henstedt-Ulzburg.
RTL

von Sophia Haak und Jessica Sander

Mal etwas von der Welt sehen – ob sich Kater Kalle das gedacht hat, als er am 19. Januar in Berlin in einen LKW gesprungen ist? Der blinde Passagier reist stolze 300 Kilometer – ganz bis nach Norderstedt (Schleswig-Holstein). Da springt dem überraschten LKW-Fahrer plötzlich ein erschrockenes Fellknäuel entgegen.

Kalle, der große Abenteurer

Tierpflegerin Josephine Hoyer und Kalle verstehen sich bestens. "Er ist ein Kuscheltier."
Tierpflegerin Josephine Hoyer und Kalle verstehen sich bestens. "Er ist ein Kuscheltier."
RTL

Versteckt hat sich Kalle dann in der Lagerhalle der Firma. Das Einfangen war daher gar nicht so leicht: „Der hat sich halt super schnell versteckt. Das war eine große Lagerhalle, das hat eine Nacht gedauert“, erzählt Tierpflegerin Josephine Hoyer im RTL-Interview. Mittlerweile wurde Kalle nämlich im Tierheim Henstedt-Ulzburg untergebracht.

Er ist erst wenige Monate alt und jetzt schon ein großer Abenteurer: „Die Finderin hat uns angerufen und gesagt, dass bei ihnen aus dem LKW eine Katze rausgesprungen ist”, erzählt die Tierpflegerin weiter. Am 19. Januar hüpft der Kater unbemerkt in Berlin in einen LKW und reist dann rund 300 Kilometer mit nach Norderstedt: „Wenn sie das gar nicht kennt, dann ist das purer Stress. Es ist dunkel, es rattert, es ist laut. Das wird alles sehr gruselig für die Katze gewesen sein. Deswegen ist sie dann wahrscheinlich so panisch von der Ladefläche gesprungen, als der LKW aufgemacht wurde”, vermutet Josephine Hoyer.

“Ohne Chip ist es fast unmöglich, eine Fundkatze zurückzuführen”

Im Tierheim Henstedt-Ulzburg kümmert man sich liebevoll um den Ausreißer. Seit Januar suchen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kalles Herrchen oder Frauchen, auch wenn sie sich gar nicht sicher sind, ob der Kater überhaupt einen Besitzer hat. „Was wir als erstes machen, wenn eine Fundkatze ankommt, ist den Chip auslesen. Kalle hatte leider keinen Chip. Zudem war er unkastriert, als er bei uns angekommen ist. Das heißt, dann ist vielleicht auch kein Besitzer dahinter und ohne Chip ist es fast unmöglich, eine Fundkatze zurückzuführen.”

Trotzdem haben sie alles in Bewegung gesetzt: „Wir haben natürlich überall versucht, über Social Media und co, ihn zu posten und zu suchen, aber das ist natürlich sehr sehr schwierig.”

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Kalle hat die Reise mittlerweile gut überstanden. Im Tierheim zeigt er sich von seiner besten Seite: „Das ist auch ungewöhnlich für Fundkatzen, dass er so zutraulich ist. Er ist ein Kuscheltier. Also er wird Menschen kennengelernt haben, da, wo er hergekommen ist.“ Nur sein junges Gemüt geht manchmal mit ihm durch, aber das ist total normal für eine so junge Katze, versichert die Pflegerin: „Er ist jung, daher hat er viel Energie und ist auch ein kleiner Frechdachs. Manchmal springt er auf die Schulter, wenn man sich hinhockt und spielt mit den Haaren, dann hat er seine fünf Minuten.”

Neues Zuhause für Kalle

Kalle wurde geimpft und gechippt und weil das Tierheim, trotz vieler Aufrufe, keine Besitzer ausfindig machen konnte, wurde er zur Vermittlung freigegeben: „Wir haben für ihn auch schon ein neues Zuhause gefunden, sodass er innerhalb einer Woche ausziehen kann.”

Hoffentlich also ein(e) Happy End(station) für Kater Kalle...

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