Hendrik Duryn als cooler Typ mit dem gewissen Etwas
Deutschland - Land der Dichter und Denker… Das war einmal. Gut, dank steigendem Alkoholkonsum ist mancher dichter als früher, aber davon abgesehen macht sich Ernüchterung breit. Wenn der Deutsche auf der Autobahn überholt wird, tritt er das Gaspedal durchs Bodenblech, beim Pisa-Ranking winkt er nur freundlich hinterher. Selbst jeder sechste Erwachsene kann inzwischen nicht mehr richtig lesen. Und wer tut was? Niemand. Abgesehen von ein paar hochmotivierten Lehrern, die sich mit aller Kraft gegen den Bildungsbankrott stemmen... Jetzt können sich die Zuschauer auf einen Lehrer der ganz besonderen Art freuen: Mit Engagement, Menschlichkeit und viel Humor erzählt die RTL-Dramedy "Der Lehrer" in acht Folgen Geschichten, die den ernsten Schulalltag lebenswert machen. Gemeinsam mit seinen Kollegen stellt sich Hendrik Duryn in der Rolle des Chemie-Lehrers Stefan Vollmer den Widrigkeiten an seiner Schule. Und er kümmert sich auf seine überraschende und auf den ersten Blick nicht immer korrekte Art mit viel Herz und Verstand um die ihm anvertrauten Schüler.

Gäbe es einen Lehrergott, Stefan Vollmer wäre mindestens so was wie sein unehelicher Sohn. Muss er auch sein, denn als Lehrer einer Gesamtschule in einem sozialen Brennpunkt Kölns ist sein Job eine fast übermenschliche Aufgabe. Dabei ist er gar nicht der Typ, der jeden Morgen aufsteht, um die Welt zu retten - ganz im Gegenteil: Kollegen gehen ihm ebenso auf den Nerv wie seine Schüler und deren wahlweise überprotektive oder komplett desinteressierte Eltern. Und wer ihm dann dumm kommt, kann froh sein, wenn er nur mit einem Spruch nach Hause geschickt wird. Das frühe Weckerklingeln ist Stefan ein Graus, die Wochenenden heiß ersehnt, ebenso wie das kühle Feierabendbier.
Aber wehe, jemand steckt wirklich in Schwierigkeiten, dann lässt er alles stehen und liegen und wird zum Anwalt und Kämpfer für die Schwachen, Benachteiligten, ungerecht Behandelten, Wehrlosen dieser Welt - oder zumindest seines Stadtteils. Ob bei Teenagerschwangerschaften, Schlägereien auf dem Dach, Mobbing oder einem desaströsen Tag der offenen Tür: Aufgeben kommt für ihn nicht in Frage. Egal, wie groß das Problem, wie vertrackt die Situation, wie kompliziert der Konflikt ist - Stefan ruht nicht, bis er eine Lösung gefunden hat. Dass er dabei manches Mal zu äußerst unkonventionellen Methoden greift, bringt ihm zwar immer wieder Ärger ein, aber der Erfolg gibt ihm recht, selbst in seinem Unterricht: Immer wieder schafft er es mit ausgefallen Aktionen, die Neugier seiner Schüler zu wecken und zu zeigen, dass Schule nicht grottenlangweilig sein muss. Denn Stefan ist vor allem eins: Lehrer mit Leidenschaft. Und dafür wird er von Kollegen, Eltern und sogar seinen härtesten Schülerfällen respektiert.
Dass dabei nicht viel Freizeit bleibt, merken vor allem seine zahlreichen Wegbegleiterinnen, die wenig mehr als einen One-Night-Stand mit ihm aushalten. Das passt Stefan allerdings ganz gut, für eine Beziehung hat er eh keinen Kopf. Doof nur, dass es jemanden gibt, den er dort partout nicht herausbekommt...
Zwischen Stefan Vollmer und seiner Kollegin Karin Noske funkt es in "Der Lehrer"
Karin Noske. Die junge, idealistische Lehrerin hat extra ihre Stelle an einem Elitegymnasium aufgegeben, um an die Gesamtschule zu wechseln. Natürlich nicht wegen Stefan, sondern wegen der vielen benachteiligten Jugendlichen, die im sozialen Brennpunkt nicht nur eine Schule, sondern einen sicheren Hafen, eine Konstante in einem sehr bewegten Leben brauchen. Denn hier kann sie noch etwas bewirken, einen Unterschied machen, mit viel Glück sogar die Zukunft der Kinder entscheidend verändern. Und dabei ganz nebenbei Stefan Vollmer den Kopf verdrehen. Dass sie umwerfend aussieht, schadet natürlich nicht. Doch Stefan wäre nicht angetan, wenn das schon alles wäre. Nach kurzer Eingewöhnungsphase entwickelt sie für Schüler und Schule eine ähnliche Leidenschaft wie Stefan, so dass sie oft die einzige ist, die er im Kampf gegen die Widrigkeiten des Alltags sicher an seiner Seite weiß.
Doch nicht nur als Lehrer, auch menschlich lebt ihr Stefan vor, was sie selbst manchmal schmerzlich vermisst: Spontaneität, Unberechenbarkeit, Leidenschaft - alles Dinge, die sie in der langjährigen Beziehung mit ihrem Freund vergeblich sucht. Und auch wenn sie glaubt, dass die Sicherheit und Verlässlichkeit des Gewohnten, des Bekannten mehr wiegt und Stefan sich als potenzieller Partner ständig selbst disqualifiziert, so stößt er doch die Tür in eine Welt auf, die Karin noch nicht kannte und nicht so leicht verdrängt kriegt. Irgendwann funkt es, und je mehr die beiden versuchen, die Zündschnur wieder zu löschen, desto näher kommen sie sich...