Tränen-BeichteWegen Sohn Rio (†): HealthyMandy wurde shoppingsüchtig

Mandy Brobeck gesteht Shoppingsucht
Mandy Brobeck gesteht Kaufsucht
Instagram
von Mariana Jang

Es fällt ihr nicht leicht, darüber zu sprechen.
Mandy Brobeck (29), besser bekannt als HealthyMandy, musste Ende letzten Jahres einen schweren Schicksalsschlag erleiden: Ihr Sohn Rio starb mit gerade einmal vier Monaten an den Folgen einer Autoimmunikrankheit. Genau in dieser Zeit entwickelte die Fitness-Influencerin eine schlimme Kaufsucht. Ruth Marquardt, RTL-Expertin für Mental Health, schätzt die Lage ein.
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„Habe versucht, meine Traurigkeit mit Online-Shopping zu kompensieren“

„Vor genau einem Jahr, als wir erfahren haben, dass unser Sohn so krank ist, habe ich eine Shoppingsucht entwickelt“, erzählt Mandy auf Instagram. „Ich habe sozusagen versucht, meine Traurigkeit mit Online-Shopping zu kompensieren, was natürlich nicht der richtige Weg ist. Also, ich möchte euch hiermit kein Vorbild sein.“ Sie habe irgendwas gesucht, woran sie sich festhalten und sich selbst eine Freude machen kann. Nachdem ihr Sohn im Dezember 2022 verstarb, sei ihre Kaufsucht noch schlimmer geworden.

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Im Juni merkte Mandy schließlich, dass sie etwas ändern muss und bekam die Kaufsucht wieder in den Griff. Doch gerade jetzt, wo sich der Todestag ihres Sohnes (9. Dezember) nähert, sei die 29-Jährige wieder rückfällig geworden. „Ich habe es fünf Monate geschafft, meine Shoppingsucht selbst in den Griff zu bekommen“, schreibt sie. „Ich bin mir sicher, dass ich das im nächsten Jahr auch wieder schaffen werde.“

Ein Haus voller Pakete: Mandy Brobeck zeigt das Ausmaß ihrer Kaufsucht
Ein Haus voller Pakete: Mandy Brobeck zeigt das Ausmaß ihrer Kaufsucht
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Das Gehirn ist ständig auf der Suche nach dem „Dopamin-Kick“

Dabei sei das, was sie gerade erlebt, kein Scheitern, sondern der Versuch, mit einem unfassbaren Schmerz zurechtzukommen. „Jede Sucht zeichnet sich dadurch aus, dass wir uns kurz besser fühlen, dass wir jedoch nicht mehr selbst am Steuer unseres Lebens sitzen“, erklärt Ruth Marquardt, RTL-Expertin für Mental Health. „Das Gefühl der Befriedigung, der Ruhe, der Ablenkung, kann 30 Minuten oder zwei Stunden andauern. Vielleicht sogar länger. Aber dann braucht unser Gehirn Nachschub, denn es vermisst den Dopamin-Kick. Dopamin ist vielleicht die körpereigene stärkste Droge.“ Doch das Geld lasse den Schmerz nicht langfristig vergessen, „sonst wäre Mandy längst happy und müsste nicht mehr zwanghaft shoppen.“

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Wo gibt es Hilfe?

„Eine liebevolle Beratung kann das Leid abkürzen, die Familien schützen, denn Sucht führt in den Familien immer auch zu Konflikten“, so Marquardt. „Es lohnt sich ein Erstgespräch, ein Versuch, um auszuprobieren, wie es sich anfühlt. Dann braucht es jedoch einen klaren Fahrplan, regelmäßige Verabredungen mit der Therapeutin und viel Geduld mit sich und dem eigenen Heilungsprozess.“ Auch ein Life-Coach oder eine Sucht-Beratungsstelle kann erste Hilfe bieten. Es sollte in jedem Fall eine Person sein, die ein Gefühl von Sicherheit und Kompetenz gibt.