Geschmackloser Hass-Brief nach Coming-Out
Schwuler Handballer Lucas Krzikalla soll "in ein Umerziehungslager und bitte sterben"

Dieses Geständnis geht unter die Haut! Handballer Lucas Krzikalla (29) von SC DHfK Leipzig ist der erste Mannschaftssportler in Deutschlands Profiligen, der sich öffentlich als schwul geoutet hat. Nach seinem mutigen Coming-Out hat der Rechtsaußen viel Zuspruch erhalten – doch nicht nur. Es gab auch vereinzelt schlimme Beleidigungen.
Krzikalla bereut sein Coming-Out nicht
Trauriger Höhepunkt: Kurz nach dem Coming-Out ging ein geschmackloser Hass-Brief samt Foto bei der Geschäftsstelle seines Vereins ein. Darin stand, dass Krzikalla „in ein Umerziehungslager gehen und bitte sterben“ soll. Das verriet er nun in der Sendung „Meine Geschichte – Das Leben von Lucas Krzikalla“ des TV-Senders „Sky“.
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Seinen Schritt bereut der Handballer aber deshalb keineswegs. Er sagte: „Ich habe den Mut gefunden und will anderen Mut machen. Mein Coming-out war für mich eine Befreiung, und ich hoffe, dass es mir andere schwule Sportler nachmachen.“ Er habe mit dem Vorurteil aufbrechen wollen, dass es ein Tabuthema sei. „Mich hat es befreit und es war der absolut richtige Schritt.“
Fans reagieren mit Respekt statt Beleidigungen
Krzikalla hofft nun darauf, dass weitere Profis seinem Beispiel folgen. Er selbst kenne mindestens fünf andere schwule Handballer aus der deutschen 1. und 2. Bundesliga. Doch auch in anderen Sportarten ist Sexualität weiterhin ein Tabuthema. Das will der Handballer ändern. Mit seiner Geschichte stehen die Chancen nicht schlecht. Denn Krzikalla hat bei Spielen vor Ort nie Beleidigungen gegen sich mitbekommen. Ganz im Gegenteil: Er erhält stattdessen viel Respekt von Seiten der Fans. Da tut auch ein Hass-Brief nicht mehr ganz so weh… (jlu)