Wir haben keinen Superstar, aber ...

Was ist für die deutschen Handballer bei der WM drin?

Die deutschen Handballer stürzen sich ins WM-Abenteuer. Am Freitag (18 Uhr) trifft das Team von Trainer Alfred Gislason zum Auftakt der Weltmeisterschaft in Polen und Schweden auf Katar. Das offizielle Ziel des DHB lautet Viertelfinale, Weltmeister Michael Kraus glaubt: Da geht noch mehr – oben im Video.

"Halbfinale absolut realistisch"

Michael „Mimi“ Kraus hat Bock auf die Handball-WM: „Januar ist Handball-Zeit“, schwärmt der frühere Rückraumspieler der Nationalmannschaft im RTL/ntv-Interview. Das deutsche Team sieht der Weltmeister von 2007 für die anstehenden Aufgaben gerüstet – im Kollektiv. „Wir haben keinen Superstar, das ist glaube ich nicht nötig. Wir haben immer schon über die komplette Dichte und den Zusammenhalt gepunktet. Das ist das, worüber wir kommen müssen. Wir müssen eine richtige Einheit bilden. Die Jungs müssen ihre Freundschaft aufs Spielfeld bringen, die Nervosität relativ schnell ablegen.“

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Die erste Hürde für das DHB-Team heißt Katar. Immerhin Asienmeister und schon öfter eine Hürde, über die das deutsche Team gestolpert ist.

Keine einfach Aufgabe, findet auch Kraus, der ein „sehr, sehr zerfahrenes Spiel“ erwartet. Hauptproblem: „Bei Katar weißt du nie, was auf dich zukommt, sie haben alle Deckungsvarianten drauf.“ Er tippt auf ein „enges Spiel in ersten Hälfte, mit dem besseren Ende für Deutschland“ und hofft, das anschließend der Druck von den Schultern der deutsche Spieler abfalle.

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Kraus geht stark davon aus, dass die Zielsetzung intern auf Halbfinale ausgerichtet sei. „Das ist auch drin! Sie müssen sich Selbstbewusstsein holen in der Vorrunde, dann ist das Halbfinale ein absolut realistisches Ziel.“

Hanning: Viertelfinale fast "nicht nicht zu erreichen"

Auch der frühere DHB-Vizepräsident Bob Hanning geht von mindestens dem Erreichen des Viertelfinals aus. Eine „gute Auslosungssituation“ ermögliche der Mannschaft, den großen Teams erst mal aus dem Weg zu gehen. „Das Viertelfinale muss man als Zielsetzung ausgeben, es ist fast nicht nicht zu erreichen.“

Besonders wichtig sei ein erfolgreicher Auftakt gegen den Asienmeister. Katar sei zwar eine gute und erfahrene Mannschaft, „aber nicht mehr so stark wie in den vergangenen Jahren“.

Neben Katar trifft Deutschland in der Vorrundengruppe E auf Serbien (15. Januar) und Algerien (17. Januar/beide 18.00 Uhr) um den Einzug in die Hauptrunde. Die ersten drei Teams kommen weiter und nehmen die Punkte in die Hauptrunde mit. Der letzte internationale Erfolg der deutschen Mannschaft ist der EM-Titel 2016. (msc)