Hanau: Brandstiftung in Grundschule9-Jähriger legt Feuer auf Schultoilette wegen TikTok-Trend

Ein Neunjähriger soll an seiner Hanauer Grundschule mit einem Feuerzeug Toilettenpapier und Handtücher angezündet und so einen Brand ausgelöst haben – alles wegen einer TikTok-Challenge. Das Ergebnis: Rund 30.000 Euro Sachschaden.
Feuer breitete sind schnell aus und verursachte viel Ruß
Nachdem der Feueralarm in der Theodor-Heuss-Schule in Hanau-Steinheim ausgelöst wurde, eilten die Rettungskräfte zur Schule und brachten die Flammen nach kurzer Zeit unter Kontrolle. Nach Polizeiangaben sei das Feuer von einem Toilettenpapierhalter und einem Stoffhandtuchspender ausgegangen und ist dann auf Gebäudeteile der Jungentoilette und Einrichtungsgegenstände übergegriffen. Dadurch habe sich der Brand rasch im Raum verbreitet und es entstand enorm viel Ruß. Der Sachschaden wird auf 20.000 bis 30.000 Euro geschätzt. Verletzt wurde niemand, auch eine Evakuierung der Schule sei nicht erforderlich gewesen.
Vandalismus durch Social Media-Trends auch an anderen hessischen Schulen
Die Polizei konnte den mutmaßlichen Verursacher schnell ausfindig machen. Der erst neunjährigen Schüler, hatte sich zuvor Videos mit Vandalismus-Aktionen auf Schultoiletten auf TikTok angeschaut und sich dann offenbar verleiten lassen.
Bereits im Oktober sorgten ähnliche Vorfälle an einer Schule in Freigericht im Main-Kinzig-Kreis für Ärger. Hier hatten Schüler einer Gesamtschule immer wieder die Toiletten mit Klopapier verstopft und angezündet. Der Schulleiter wandte sich daraufhin in einem Brief an die Eltern und schrieb, dass die Kinder ihr eigenes Toilettenpapier mitbringen sollten. Die Schule stellte vorerst nur noch einzelne Rollen bereit, um zu verhindern, dass die als Brand- oder Vandalismusmaterial benutzt werden. Auch hier ermittelte die Polizei sogenannte „Challenges“ aus den sozialen Medien als Motiv.
Polizei: TikTok-Challenges sind keine "Schülerstreiche"
Die Polizei mahnt, dass solche sogenannten "Challenges", bei denen Einrichtungsgegenstände in Schultoiletten angezündet, verwüstet oder auch entwendet werden, keine Kavaliersdelikte sind. Sie fallen "auch nicht mehr unter die Rubrik Schülerstreiche". Die TikTok-Challenges seien nicht nur gefährlich, "in aller Regel handelt es sich dabei um Straftaten, die je nach Alter des Verursachers entsprechende strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können".
Dem Neunjährigen drohen möglicherweise erzieherische Maßnahmen durch das Jugendamt. (dpa/mlu)