"Hatte Angst, dass ich nach draußen gesaugt werde"
Airbus-Mitarbeiter (32) saß in Flut-Fähre ganz vorne, als Welle Scheibe platzen ließ

Dirk Papendorf will mit der Fähre zur Arbeit fahren. Extra setzt er sich in die vorderste Reihe, um die hohen Wellen auf der stürmischen Elbe zu beobachten. „Ich dachte es kann ja theoretisch nichts passieren“, erinnert er sich. Doch damit liegt er komplett falsch! Denn plötzlich explodieren die Scheiben vor ihm und eine riesige Welle schlägt ihm entgegen.
"Hatte Angst vor einer zweiten Welle"
Der Airbus-Mitarbeiter pendelt fast täglich mit der Fähre zur Arbeit. Dass die Wellen auch mal heftiger sein können, daran ist er im sturmerprobten Hamburg gewöhnt. Doch dieses Mal ist es anders. Die Wellen sind höher als sonst. Plötzlich hat eine Welle so eine enorme Wucht, dass sie die Scheiben der Fähre einfach zerschmettert. Der 32-Jährige erinnert sich genau an den Moment: „Erstmal hatte ich Angst, dass ich herausgesaugt werde. Dann habe ich schnell gemerkt, dass das Wasser nach hinten abfließt“, erzählt er RTL Nord-Reporterin Franziska Starck. „Und dann hatte ich Angst vor einer zweiten Welle, dann bin ich so schnell wie möglich aufgestanden und nach hinten gelaufen zu den Anderen.“
Krasses Video: Der Moment, als die Frontscheibe plötzlich bricht
"Es haben sich alle festgehalten"
Dirk Papendorf und die anderen Passagiere müssen erst einmal realisieren, was da gerade mit ihnen passiert. „Wir waren alle perplex“, erzählt der Hamburger. Trotzdem bleiben alle ruhig. „Es haben sich schon alle festgehalten, (…) und auf einmal war überall Wasser und wir haben nasse Füße bekommen. Wir standen dann alle da und haben gewartet, bis das Boot anlegt.“
Dirk muss mit sechs Stichen genäht werden
Der 32-Jährige verletzt sich bei dem Unfall – eine Kollegin, die mit ihm auf der Fähre ist, macht ihn auf die Verletzung aufmerksam. „Dann hat die Kollegin gemerkt, dass ich geblutet habe. Ich habe das gar nicht gemerkt, dass ich mich da verletzt habe.“ Er kommt ins Krankenhaus. „Der linke Arm war relativ krass offen, das wurde dann genäht mit sechs Stichen.“
Keine Angst vor der nächsten Fahrt
Dirk Papendorf ist jetzt erst einmal krank geschrieben und ruht sich zu Hause von dem Schock und seinen Verletzungen aus. Ob er je wieder mit der Fähre zur Arbeit fährt, will unsere Reporterin wissen. „Auf jeden Fall“, antwortet Papendorf – und er würde auch wieder in der ersten Reihe sitzen. Zumindest, wenn es nicht so extrem stürmt wie in diesen Tagen.