Covid-19 Genesene gesucht

UKE führt Studie zu Corona-Spätfolgen durch

Universitätsklinikum Eppendorf
Blick auf den Haupteingang des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Foto: Markus Scholz
deutsche presse agentur

300 genesene Corona-Patienten gesucht

Bislang sind Corona-Langzeitfolgen nur wenig erforscht. Bei Personen, die an Covid-19 verstorben sind, konnten Ärzte Viren in Herz, Gehirn, Lunge und Nieren finden. Ob und in welchem Umfang es nach einer Corona-Infektion zu bleibenden Schäden an diesen Organen bei Überlebenden kommt, das möchten Professor Stefan Blankenberg und sein Team am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) in einer Studie herausfinden. Startklar wäre das Team, doch von den erforderlichen 500 Studienteilnehmern fehlen noch 300.

Probanden müssen nachweisbar an Covid-19 erkrankt gewesen sein

Teilnehmen kann jede Person, die

  • zwischen 45 und 75 Jahren alt ist
  • deren Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2 mindestens vier Monate zurückliegt
  • und deren Infektion durch einen positiven Abstrich (PCR-Test) nachgewiesen wurde.

Die Studie wird zwar in Hamburg durchgeführt, die Freiwilligen müssen aber nicht aus der Hansestadt kommen. Interessierte können ihre persönlichen Kontaktdaten per Mail an die extra dafür eingerichtete E-Mail-Adresse postcovid-hchs@uke.de schicken. „Rückmeldung erhält man ab dem 5. Januar“, sagt Blankenberg.

„Am ersten Tag dauert die Untersuchung sechs Stunden“

Der Test ist auf zwei Tage aufgeteilt. „Am ersten Tag dauert die Untersuchung sechs Stunden“, erklärt der Professor. Es werden Ultraschall-Untersuchungen von Herz, Gehirn und Niere, ein Lungenfunktionstest, ein Gedächtnistest, Blutanalysen und Befragungen durchgeführt. An Tag zwei wird dann von den Organen ein MRT erstellt. Eine finanzielle Aufwandsentschädigung gibt es nicht. Aber alle Teilnehmer sollen einen umfangreichen Bericht über ihren Gesundheitszustand bekommen.

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Erste Ergebnisse im Mai 2021

Da keine Daten der Probanden zu ihrem Gesundheitszustand vor der Corona-Infektion vorliegen, können durch den Test festgestellte Gewebeveränderungen an den Organen nicht automatisch auf das Corona-Virus zurückgeführt werden. Deswegen vergleicht das Team den Gesundheitszustand der Probanden mit gleichaltrigen und -geschlechtlichen nicht Covid-19 erkrankten Teilnehmern der Hamburger Langzeitstudie „Hamburg City Health Study“ (HCHS). Die HCHS wird seit 2015 durchgeführt und ist die weltweit größte lokale Gesundheitsstudie. Untersucht wird der Einfluss von Genetik, Vorerkrankungen, Lebensstil und Umwelteinflüsse auf unsere Gesundheit, um eine Vielzahl von Erkrankungen zu verstehen und frühzeitig zu erkennen.

Im Mai rechnet Blankenberg mit ersten Ergebnissen aus der Studie zu den Corona-Spätfolgen.