Seit zwei Jahren will ihn niemand haben!

Minischwein Oliver wurde in einer Hundetransportbox ausgesetzt

Ein Minischwein steht in seinem Stall.
Oliver kurz nach seinem Einzug beim Hamburger Tierschutzverein.
Hamburger Tierschutzverein

Ausgesetzt und im Stich gelassen!
Dunkle Knopfaugen, ein rosa Rüssel und helle Stellen an den Beinen, die aussehen wie Socken. Dieser süße Knirps wurde von seinen Besitzern verstoßen. Beim Tierschutzverein Hamburg hat er übergangsweise ein Zuhause gefunden, doch hier soll er nicht für immer bleiben. Minischwein Oliver sucht ein neues Zuhause.

Minischwein Oliver ist nun im Tierheim

Eingesperrt in einer Hundetransportbox – so wurde Ferkel Oliver am 27. Mai 2022 ausgesetzt. Zwar waren die Besitzer so freundlich ihn mit Futter und Wasser zu versorgen, doch das Trauma bleibt. „Bei so hochintelligenten Tieren hinterlässt das viel Schaden und der kann auch bleiben“, erzählt uns Tierpflegerin Claudia Lilie im RTL-Interview. Vor knapp zwei Jahren kommt Minischwein Oliver zum Hamburger Tierschutzverein. „Er hat durch unsere Pfleger glücklicherweise schnell das Vertrauen zurückgewonnen. Sie haben sich Zeit genommen ihm zu zeigen, dass der Mensch nichts schlimmes will.“

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Schwein Oliver weiß, was er will

zwei Minischweine kuscheln miteinander.
So sieht Oliver heute aus. Hier isst er mit seiner Artgenossin Henriette.
Picasa, Hamburger Tierschutzverein

Was jedem im Vorfeld klar sein sollte: Minischweine bleiben, anders als der Name vermuten lässt, nicht immer so mini. Oliver und seine Freunde knacken schnell mal die 100 Kilogramm Marke auf der Waage. Es ist also nicht immer so einfach mit den intelligenten und meinungsstarken Tieren wie Oliver umzugehen. „Der Olli weiß, was er will. Insbesondere beim leckeren Futter. Wenn wir mit mehreren Pflegern versuchen ihn in den Stall zu dirigieren, rennt er gerne auch mal einfach um uns herum“, berichtet Tierpflegerin Claudia Lilie. Denn Olli versteht meistens schon was die Pfleger von ihm wollen, aber setzt lieber seinen eigenen Willen durch. „Der ist halt wirklich clever, auch im Vergleich zu den anderen drei Schweinen, die wir haben. Da sind noch ein paar mehr Gehirnwindungen da, wo ich sagen würde er ist ein sehr intelligentes Schwein.“ Die neue Familie sollte Zeit und Geduld mitbringen.

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Schweine brauchen viel Liebe und Aufmerksamkeit

„So ein Schwein will nicht nur angeschafft sein und den ganzen Tag alleine rumstehen. Auch wenn man zwei hat, sollten sie nicht den ganzen Tag alleine sein, da die Tiere sich auch gerne an den Menschen binden“, erzählt Claudia Lilie weiter. Mit fünf Minuten füttern ist es also nicht getan – aber das ist schließlich bei keinem Lebewesen der Fall. Im Idealfall gibt es in Olivers neuem Zuhause die Chance, dass er sich mit anderen Tieren anfreunden kann, denn „das bringt mehr Schwung in den Alltag.“ Zurzeit teilt er sich das kastrierte Männchen sein Gehege nicht nur mit einer Artgenossin, zu seinen besten Freunden zählen auch ein Hahn und Tauben. Letztere vergreifen sich auch gerne mal an seinem Essen. „Er ist da wirklich neugierig. Auch ein bisschen ängstlich, aber das liegt in der Natur des Schweines.“

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Das braucht Olivers neues Zuhause

Schweine zu vermitteln gestaltet sich oft als schwierig. Anders als bei Hunden oder Katzen sind die zu erfüllenden Auflagen viel umfassender. So braucht es unter anderem pro Schwein 100 Quadratmeter schweinegerechten Auslauf, was etwas anders aussieht als das menschliche Auge sich ausmalen würde: mit viel Schlamm zum suhlen. Ein geeigneter Tierarzt, eine doppelte und stabile Einzäunung, eine Genehmigung vom Veterinäramt und im besten Fall eine Absprache mit den Nachbarn, denn auch diese Vierbeiner können laut sein. Wenn das aber erfüllt ist, könnte Oliver schon bald in eurem Garten „oink oink“ quiecken.