Müll-Sheriffs vergeben viermal so viele Bußgelder Immer mehr Müll an Ausflugsorten wird einfach weggeschmissen

Mann sammelt Müll an einem Strand ein
Mann säubert einen Strandbereich in Hamburg. Foto: Bodo Marks/Archiv
deutsche presse agentur

Es klingt unglaublich: Die von Hamburgs Waste-Watchern verhängten Bußgelder für Sauberkeitsverstöße haben sich seit 2018 mehr als vervierfacht! Im vergangenen Jahr schrieben die 30 Mitarbeiter der Stadtreinigung Strafzettel über 425.416 Euro, wie der Senat auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion mitteilte. Im Jahr 2018, ihrem ersten Tätigkeitsjahr, hatten die Waste-Watcher Verwarn- und Bußgelder in Höhe von 103.468 Euro kassiert.

"Man muss sich fragen, ob die Reinigungsstrategie ausreicht!"

Nach Ansicht der stadtentwicklungspolitischen Sprecherin der CDU-Fraktion, Anke Frieling, ergibt sich beim Blick auf Parks, Plätze, Straßen und Strände ein geradezu dreckiges Bild: Denn gerade in den vergangenen Wochen hätten die Vermüllung und die Beschwerden darüber einen neuen Höhepunkt erreicht. Der Senat sollte sich fragen, ob die Reinigungsstrategie und die Frequenz zumindest an gut besuchten Hotspots der Stadt ausreichend seien. "Aus Sicht der CDU-Fraktion ist hier noch viel Luft nach oben", meinte die Abgeordnete.

Waste-Watcher gehen tagsüber auf Patrouille

Die sogenannte „Müll-Patrouille“ in Hamburg ist in der Regel nur unter der Woche bis zum Abend in der Stadt unterwegs. Ein nächtlicher Einsatz in Parkanlagen mache keinen Sinn, erläuterte der Senat. Es sei zu dunkel. Außerdem sei das Risiko einer Auseinandersetzung mit alkoholisierten Parkbesuchern in größeren Menschenmengen zu groß. (dpa/kst)