Wegen Eskapaden im letzten Jahr

Empörte Schüler - Eimsbütteler Gymnasien streichen Mottowoche

Verkleidete Schüler und Schülerinnen vorm Helene-Lange-Gymnasium in Hamburg-Eimsbüttel
Verkleidete Schüler und Schülerinnen vorm Helene-Lange-Gymnasium in Hamburg-Eimsbüttel
RTL
von Laurenz Lerche und Michelle Seidel

Nach zwölf Jahren Schule ordentlich feiern? Das können sich die Abiturienten wortwörtlich abschminken!
Eigentlich ist sie das legendäre Ende der Schulzeit, aber zwei Hamburger Gymnasien in Eimsbüttel verbieten ihrem Abschlussjahrgang jetzt die Mottowoche. Lediglich am Mittwoch (10. April), dem letzten Schultag vor dem Abitur, dürfen sich die Schüler verkleiden. Das sorgt für ordentlich Verärgerung bei den Zwölftklässlern.

Alkohol, Prügelei und ein Polizeieinsatz im letzten Jahr?

Während andere Hamburger Abiturienten schon seit Anfang dieser Woche verkleidet in den Unterricht kommen, ist das in Eimsbüttel verboten. Das Gymnasium Kaiser-Friedrich-Ufer (kurz Kaifu) und das Helene-Lange-Gymnasium (kurz HLG) streichen in diesem Jahr die Mottowoche für ihre gemeinsame Oberstufe. Grund hierfür sollen die Eskapaden des letzten Abiturjahrgangs sein. „Die Stufe über uns hat randaliert, aber wir machen nichts, deshalb verstehen wir nicht, warum wir Beschränkungen haben“, sagt die 18-jährige Lauren.

Darüber, was letztes Jahr passiert ist, kursieren viele Gerüchte. Es ist von Alkoholeskapaden, einer Prügelei und sogar einem Polizeieinsatz die Rede. Weil betrunkene Schüler wohl auch Müll in den umliegenden Parks liegen lassen haben, darf dort auch nicht gefeiert werden. Der Schulleiter des Gymnasiums Kaifu, Arne Wolter, möchte sich Mittwoch (10. April) auf RTL Nord-Anfrage nicht äußern.

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Schüler mit Rock darf nicht in Schule

Für große Empörung sorgte ein Vorfall am Dienstagmorgen (9. April). Wie die Hamburger Morgenpost berichtet, kommt ein 17-jähriger Schüler mit weißem Hemd und passendem weißen Rock in die Schule. Er sei laut Zeitung von der Schule verwiesen worden, weil Verkleidungsverbot herrsche. „Sowas geht natürlich gar nicht. Diskriminierung ist bei uns nicht erwünscht“, spricht sich eine 18-jährige Schülerin gegen das Vorgehen der Schule aus. Ob es sich tatsächlich um eine Verkleidung handelte, sei unklar.

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Diesen Jahrgang trifft es besonders hart

Die Oberstufenschüler der Eimsbütteler Gymnasien fühlen sich unfair behandelt. Sie haben in ihrer Schulzeit schon auf so viel verzichten müssen. „Unser Jahrgang war betroffen von Corona. Wir haben weniger Klassenreisen gehabt. Jetzt wurde unsere Mottowoche abgesagt. Das finde ich einfach schlimm“, sagt Schüler Mick Hellweg.

Wenigstens an diesem Mittwoch sind die Regeln gelockert. Auf dem Schulhof der Gymnasien tummeln sich deshalb Schlümpfe, Panzerknacker und sogar die Hamburg-typischen roten Mülleimer mit lustigen Sprüchen. Ob die Maßnahmen auch im nächsten Jahr bestehen bleiben, ist noch nicht geklärt. Die Schülerinnen Gwen und Lauren wünschen sich aber für den nächsten Jahrgang einen Kompromiss mit der Schulleitung.