Jetzt wehrt sie sich gegen Tech-Giganten
Apples neue App zeigt Emderin halbnackt im Pool

Sie konnte ihren eigenen Augen kaum glauben: Eine 31-jährige Frau aus Emden sieht sich bei Apples neuem Map-Dienst Look Around in ihrem eigenen Garten – badend im Bikini in ihrem Pool. „Das hat mich sehr erschrocken“, sagt sie im RTL Nord-Interview. Jetzt will sich die 31-Jährige gegen Apple wehren.
Jeder kann sehen, wie sie im Pool liegt
Seit August bietet der Tech-Gigant Apple mit Look Around einen eigenen Kartendienst an, ähnlich wie Googles Street View. Dafür haben seit Ende Juli 2019 rund 80 Kamerafahrzeuge die Straßenzüge und Fassaden in ganz Deutschland gescannt.
Auch in Norddeutschland wurde fleißig gefilmt - sogar über zwei Meter hohe Hecken in Gärten hinein, wie die Emderin jetzt feststellen musste. „Ich kann mich sogar daran erinnern, wie das Kamera-Auto an meinem Garten vorbeifuhr“, erinnert sie sich. „Ich dachte, die erfassen die Straßen und habe mir nix weiter dabei gedacht.“ Das war 2020. Doch dann bekommt die Frau Mitte August 2022 von ihrem Bruder ein Foto geschickt, dass auch RTL vorliegt. Darauf ist die Emderin deutlich zu erkennen – und zwar in ihrem Garten, badend im Pool, nur mit einem Bikini bekleidet. „Das hat mich sehr erschrocken“, erzählt die 31-Jährige. „Jeder kann doch auf das Foto zugreifen, wie ich im Bikini im Pool liege.“ Das Gesicht der Frau ist zwar verpixelt, doch die 31-Jährige möchte nicht, dass sie öffentlich so zur Schau gestellt wird. „Es gibt so viele komische Menschen. Die wissen jetzt wer hier wohnt, wie ich hier im Bikini im Pool liege.“
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Emderin wehrt sich gegen Apple
Die Frau aus Emden will sich bei Apple beschweren. Doch das ist gar nicht so einfach! „Zuerst habe ich einen Anwalt gefragt. Dann habe ich versucht, mich direkt bei Apple zu beschweren.“ Die richtige Stelle, Beschwerde einzulegen, sei aber das Bayrische Landesamt für Datenschutzaufsicht. „Das war schon umständlich“, erzählt die Emderin, „für ältere Menschen, die sich auch gegen Apple wehren möchten, ist das bestimmt schwierig.“
Die 31-Jährige will jetzt über das bayrische Landesamt die Löschung der Rohdaten bei Apple beantragen. „Auch die Verpixelung meines ganzen Hauses als größtmöglichen Schutz“, fügt sie hinzu.
So legt man Widerspruch bei Apple ein
Gesichter oder Fahrzeugkennzeichen sind standardmäßig bei Look Around verpixelt. Sollte das einmal nicht der Fall sein oder wollen Eigentümerinnen und Eigentümer auch die Fassaden ihrer Häuser verpixeln lassen, lässt sich in Apple Maps zu jedem Standpunkt der Menüpunkt Problem melden, erklärt das für Apple zuständige Bayerische Amt für Datenschutzaufsicht auf einer Infoseite zu Look Around. Die 31-jährige Emderin hätte davon sehr gerne vor der Veröffentlichung des Fotos aus ihrem Garten gewusst.