Haftbefehl: Geiselnahme in Berlin war geplant

Nach dem unblutigen Ende einer fast zehnstündigen Geiselnahme in einer Berliner Bank soll vermutlich noch heute Haftbefehl gegen den geständigen Täter ergehen. Der festgenommene Mann sei 29 Jahre alt und komme aus Wolfsburg in Niedersachsen, sagte Oberstaatsanwalt Jörg Raupach.

Nach einer unblutig beendeten Geiselnahme liegen Kleidungsstücke vor der Bankfiliale am 22.12.2012 im Stadtteil Zehlendorf in Berlin. Ein Bankräuber hatte bei einem Überfall auf die Bank einen Angestellten als Geisel genommen. Foto: Britta Pedersen/dpa  +++(c) dpa - Bildfunk+++
Lange schwieg die Polizei zu den Einzelheiten der Tat, nur die Kleidung des Täters hinterließ sie am Einsatzort.

Nach ersten Ermittlungen hatte der vermutlich verschuldete Mann eine blaue Sporttasche dabei, deren Inhalt er als Bombe deklarierte. In Wahrheit waren in der Tasche drei Kilogramm Mehl. Als Waffe habe er eine Schreckschusspistole mit sich geführt. Geplant habe er die Tat am Vortag. Während der fast zehnstündigen Geiselnahme habe er den festgehaltenen Bankangestellten "sehr anständig" behandelt, sagte Einsatzleiter Jochen Sindberg. Er habe stets betont, dass er dem Mann nichts antun wolle.

Der Täter hatte am Freitagnachmittag bei einem Banküberfall im Berliner Stadtteil Zehlendorf einen 40 Jahre alten Bankangestellten in seine Gewalt gebracht. Erst nach langen Verhandlungen mit der Polizei ließ er sein Opfer frei und sich dann widerstandslos festnehmen. Bei einer Anklage drohen dem Wolfsburger fünf bis 15 Jahre Haft.