Ein Banküberfall ist ein krimineller Akt, bei dem Geld und
andere Wertsachen von einer Bank gestohlen werden. Die Räuber sind zumeist
bewaffnet und nehmen häufig Geisel, um eine Flucht zu ermöglichen. Tätern droht
in Deutschland eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr. Bei bewaffneten
Überfällen erhöht sich das Strafmaß um weitere vier Jahre.
Spektakuläre Banküberfälle in Deutschland
Am 29. Juli 1965 raubte Gisela Werler als erste Frau in
Deutschland eine Bank aus und ging damit in die Geschichte ein. Sechs Jahre
später, am 4. August 1971, gab es in Deutschland den ersten Bankraub mit
Geiselnahme. 1995 kam es dann zu einem der spektakulärsten Fälle des Landes. Am
27. Juni des Jahres raubte eine elfköpfige Bande eine Bank in Berlin-Zehlendorf
aus. Zuvor gruben die Räuber zwei Tunnel mit einer Gesamtlänge von rund 70
Metern, die von einer Garage aus in die Bank führten. Sie nutzten die Tunnel
als Fluchtweg und erbeuteten rund 16,3 Millionen D-Mark. Ein ähnlicher Fall
ereignete sich am 14. Januar 2013, als eine Gruppe von Bankräubern einen 45
Meter langen Tunnel grub, um in eine Bank in Berlin-Steglitz zu gelangen und
mit einer Beute im Wert von zehn Millionen Euro zu entkommen.
Die weltweit berühmtesten Bankraube
Der Wilde Westen Amerikas war die Ära der Gesetzlosen. Viele
Banden und deren Anführer stahlen nicht nur viel Geld bei ihren Raubzügen,
sondern erbeuteten sich auch einen Legendenstatus. Die Dalton-Brüder gehörten
zu diesen Räubern. Am 5. Oktober 1892 sicherten sie sich ihren Platz in den
Geschichtsbüchern, indem sie zwei Banken gleichzeitig ausraubten. Dabei kamen
zwei der vier Brüder ums Leben. Eine weitere berühmte Bande formte sich in
Amerika um das Verbrecherpärchen Bonnie und Clyde. Die beiden raubten in den
30er-Jahren mit ihren Komplizen zahlreiche Banken aus. In Stockholm führte in
den 70ern eine Geiselnahme zur Entdeckung einer wissenschaftlichen Theorie. Die
vom 23. bis zum 28. August 1973 anhaltende Geiselnahme, bei der die Geisel
später mit dem Geiselnehmer sympathisierten, ist das Vorbild für das
Stockholm-Syndrom.