Warum die Polizei auf Ausnüchterungszelle verzichtet

Mit 5,5 Promille! Ehemann prügelt auf seine Frau ein

ARCHIV - 09.03.2020, Sachsen-Anhalt, Magdeburg: Ein Blaulicht der Polizei leuchtet auf. Die Zahl der Angriffe gegen Polizisten ist in den vergangenen Jahren in Sachsen-Anhalt gestiegen. (zu dpa «Angriffe auf Polizisten zuletzt häufiger») Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Der Zustand des 54-Jährigen verblüfft die Polizisten in Lüneburg.
dpa, Klaus-Dietmar Gabbert

Er schlägt seiner Frau Samstagmorgen (4. Februar) ins Gesicht. Als die Polizei den 54-Jährigen kontrolliert, pustet er 5,5 Promille. Das findet sogar die Lüneburger Polizei „unglaublich“ – und lässt den alkoholisierten Mann gehen.

Polizisten in Lüneburg sind geschockt

Gegen 04.15 Uhr ist scheinbar ein Ehestreit in der Dahlenberger Landstraße in Lüneburg eskaliert. Laut Polizei wird der Ehemann gewalttätig und schlägt seiner 47-jährigen Frau mit Händen und Fäusten ins Gesicht – beide seien betrunken. Vom Atemalkohol-Test des 54-Jährigen sind die Beamten geschockt: 5,5 Promille messen sie nicht jeden Tag. „Das ist schon sehr weit oben“, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Nach dem Einsatz darf der Mann von dannen ziehen. In die Ausnüchterungszelle muss er nicht – denn er kann problemlos laufen und sprechen. Wegen seiner Gewalt-Eskapaden darf er die gemeinsame Wohnung des Ehepaares aber acht Tage lang nicht betreten. (dpa/uni)