Widerliche Gruppenvergewaltigung in Park in Pristina

Mädchen (11) von fünf Männern vergewaltigt - Kosovo unter Schock

PRISTINA, KOSOVO - AUGUST 31: People gathered to march against the sexual violence against an 11-year-old girl in Pristina, Kosovo on August 31, 2022. Thousands of people participated in the protest, calling for the protection of women and girls from violence and ensuring safety. Erkin Keci / Anadolu Agency
Hunderte Menschen protestierten gegen zu lasche Strafen für Vergewaltiger im Kosovo.
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Diese ekelhafte Tat ist an Grausamkeit kaum zu überbieten: Ein elf Jahre altes Mädchen ist in einem Park in Pristina (Kosovo) von fünf Männern vergewaltigt worden. Das Martyrium soll am Sonntag mehrere Stunden gedauert haben – drei mutmaßliche Täter sind minderjährig, alle fünf sind in Gewahrsam. Sie schweigen jedoch laut „Pristina Insights“. Das Verbrechen zog Menschen in ganz Kosovo auf die Straßen. Sie demonstrierten für schärfere Strafen für Sexualstraftäter. Der Polizeichef ist inzwischen zurückgetreten. Den Grund für den Rücktritt verkündete Innenminister Xhelal Svecla: „Private Probleme und berufliches Gewissen“.

Kosovo: Mutmaßliche Vergewaltiger zum Teil minderjährig

Über den Gesundheitszustand des Mädchens ist wenig bekannt. Fest steht nur, dass das Kind von den Männern über Stunden nacheinander missbraucht wurde. Die Menschen in Kosovo gingen danach auf die Straßen. Sie halten die Strafen für Sexualverbrecher für zu lasch. Zwischen zwei und zehn Jahren drohen Vergewaltigern für den Missbrauch einer volljährigen Frau – wer eine Minderjährige vergewaltigt, bekommt in Kosovo zwischen fünf und 20 Jahren. Zumindest in der Theorie. Denn die meisten Urteile sind für die breite Masse der Gesellschaft zu sanft, wie die Proteste zeigen. Außerdem habe sich die Zahl der gemeldeten Sexualverbrechen verdoppelt – die der Urteile sei jedoch seit Jahren auf demselben Niveau. Bei rund 70 Prozent der gemeldeten Straftaten seien die Opfer noch minderjährig, so die Frauenrechtsorganisation „Kosovo Women's Network“.

Politiker im Kosovo reagieren auf Vergewaltigung

Auf die Proteste hat die Politik sofort reagiert – zumindest in Form von Versprechen. So kündigte Kosovos Premierminister Albin Kurti an, die Verdächtigen wegen des „schockierenden, verwerflichen und inakzeptablen Verbrechens“ so schnell wie möglich vor Gericht zu stellen. Der Innenminister des Landes, Xhelal Svecla, sagte im Interview mit der britischen „Sun“: „Ich bin mir der berechtigten Sorge aller Eltern und aller Mädchen in unserem Land bewusst“. Momentan stünden die Aufarbeitung des Verbrechens und eine schnelle Verurteilung im Vordergrund. (cko)