Grippeimpfung bei Kindern: Das sollten Sie über den Grippeschutz wissen

Ständige Impfkommission empfiehlt Grippeimpfung für Kinder

Die Grippewelle ist in vollem Gange, vor allem die östlichen Bundesländer Deutschlands sind in diesem Jahr besonders stark betroffen. Vor allem kleine Kinder (bis neun Jahre) erkranken, so das Robert-Koch-Institut. Experten vermuten, dass für die Ausbreitung einer Grippewelle auch das umfassende soziale Netzwerk der Kinder in Kindergarten, Schule und Familie eine Rolle spielt. Nicht zuletzt deswegen hält die Stiftung Warentest es für erwägenswert, alle Kinder und Jugendlichen gegen Grippe zu impfen. Eine allumfassende Grippeimpfung wird in einigen Bundesländern bereits von Landesärztekammern und Impfkommissionen uneingeschränkt empfohlen.

Grippewelle: Sollten alle Kinder geimpft werden?
Experten vermuten, dass für die Ausbreitung einer Grippewelle auch das umfassende soziale Netzwerk der Kinder in Kindergarten, Schule und Familie eine Rolle spielt.
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Von einer Gruppeschutzimpfung würden Kinder profitieren, zumal vor allem bei Kleinkindern das Komplikationsrisiko vergleichsweise hoch ist. Dafür spricht, dass Kinder und Jugendliche durch eine besonders hohe 'Immunantwort' durch Impfungen besonders gut geschützt werden, im Gegensatz zu älteren Menschen über 60. Positiver Nebenefffekt: Impfungen bei Kindern und Jugendliche helfen auch Älteren, denn diese profitieren davon, dass sich Grippeviren in ihrem Umfeld weniger stark verbreiten, wenn eigene Schutzimpfungen kaum mehr anschlagen.

Für eine Studie von US-Forschern aus Florida wurde die Hälfte aller Schüler eines Landkreises geimpft. Das Ergebnis war nicht nur eine niedrigere Erkrankungsrate unter den Schülern, sondern unter der Restbevölkerung. Damit ein solcher Effekt auftritt, müssten sich aber mindestens 90 Prozent der Minderjährigen jedes Jahr einer Grippeschutzimpfung unterziehen. Viele Eltern sind aber nicht bereit, ihre Kinder impfen zu lassen.

Das müssen Eltern über die Grippeimpfung bei Kindern wissen

Eine Spritze mit einem so genannten Totimpfstoff ist seit 2012 gar nicht mehr nötig. Für Kinder und Jugendliche von zwei bis 17 Jahren gibt es seitdem auch eine Impfmethode per Nasenspray mit einem Lebendimpfstoff. Das ist nicht nur einfacher und bequemer, der Lebendimpfstoff wirkt bei Kindern auch besser. Die Ständige Impfkommission empfiehlt daher diesen Impfstoff vor allem für Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren, die aufgrund einer Grunderkrankung ein erhöhtes Komplikationsrisiko haben.

Welche Kinder sollten nicht geimpft werden?

Vorsicht, Kinder unter zwei Jahren, die unter schwerem Asthma leiden oder eine Immunschwäche haben, sollten keinen Lebendimpfstoff erhalten. Menschen mit einer schweren Allergie gegen Hühnereiweiß oder Überempfindlichkeiten gegen andere Impfstoffbestandteile sollten ebenfalls nicht geimpft werden.

Welche Nebenwirkungen gibt es bei der Grippe-Impfung bei Kindern?

Bei Totimpfstoffen kann es zu Nebenwirkungen in Form von angeschwollenen Lymphknoten und allgemeinen Erkältungssyndromen kommen. Diese gehen aber schnell vorüber. In sehr seltenen Fällen reagiert die Haut allergisch. Bei Lebendimpfstoffen kann es zu vorübergehender Appetitlosigkeit und Kopfschmerzen kommen. In sehr seltenen Fällen tritt auch hier Hautausschlag auf.