„Dann müssen wir diesen Blödsinn nicht mehr machen“
Goodbye, Winterzeit: US-Senat stimmt für Ende der Zeitumstellung

Eine Stunde nach vorne oder doch eine Stunde zurückdrehen? Die Zeitumstellung naht mal wieder – und den Amerikanern geht dieses Thema gehörig auf den Zeiger. Deswegen hat der US-Senat am Dienstag einstimmig eine Gesetzesvorlage verabschiedet, die ab 2023 die alljährliche Frage nach der Zeitumstellung beenden würde.
„Die Zeit dafür ist gekommen!“
„Ich weiß, dass dies nicht das wichtigste Thema ist, mit dem Amerika konfrontiert ist“, sagte der republikanische Senator Marco Rubio. Allerdings herrsche bei diesem Thema große Einigkeit, so Rubio, der selbst einer der Initiatoren des Vorschlags ist. „Entschuldigt das Wortspiel, aber die Zeit dafür ist gekommen.“
Sommerzeit soll ab November 2023 permanent gelten
Die Vorlage muss noch das Repräsentantenhaus passieren und US-Präsident Joe Biden vorgelegt werden. Sie sieht vor, dass die Sommerzeit ab November 2023 permanent gilt. Dabei dürfen die Bundesstaaten ohne Sommerzeit – Arizona und Hawaii – bei der Standardzeit bleiben.
„Wenn wir das durchsetzen können, müssen wir diesen Blödsinn nicht mehr machen“, erklärte Rubio. Umfragen zufolge befürwortet eine Mehrheit der US-Bürger ein Ende der Zeitumstellung. Eine Änderung würde laut den Fürsprechern dazu beitragen, dass Kinder „länger im Freien spielen können und die saisonalen Depressionen reduziert werden könnten.“
Was bedeutet das für Deutschland?
Die EU-Kommission befragte 2018 die Bürger der Mitgliedstaaten zu diesem Thema. Das Ergebnis der Online-Umfrage: 84 Prozent sprachen sich gegen die Zeitumstellung aus. In Deutschland gilt die Abschaffungs-Zustimmung als besonders groß.
Seit dieser Umfrage ist allerdings nicht viel passiert. Die EU-Mitgliedstaaten müssen sich nun einigen. Bislang haben die Regierungen im Rat der EU keine gemeinsame Position gefunden. Aus deutscher Sicht wolle man verhindern, dass es Inseln aus Sommer- und Winterzeiten in Europa gebe. Ein Ende der Zeitumstellung in Deutschland ist noch nicht in Sicht. (tka, mit reuters)