"Es gibt überall Idioten..."

Spaniens Skandal-Boss rechtfertigt Kuss auf den Mund

Ein Kuss erhitzt die Gemüter!
Was hat er sich dabei nur gedacht? Als die Spanierinnen bei der Siegerehrung die Medaillen überreicht bekommen, sorgt der spanische Verbands-Präsident Luis Rubiales (45) mit einer fragwürdigen Aktion für Irritationen und Unmut.

Luis Rubiales küsst Jennifer Hermoso auf den Mund

„Hat mir nicht gefallen“, sagt die frischgebackene Weltmeisterin Jennifer Hermoso (33) angesprochen auf die Szene in einem Instagram-Livestream. In einem weiteren Video fragt sie: „Was hätte ich denn tun sollen?“

Was war passiert? Bei der WM-Siegerehrung umarmte Rubiales alle spanischen Spielerinnen, drückte ihnen Küsse auf die Wange. Auch Hermoso umarmte der Verbandschef nach dem 1:0-Finalsieg gegen England, drückte ihr erst ebenfalls einen Kuss auf die Wange, und küsste sie dann unvermittelt auf den Mund. Eine Szene, die den WM-Triumph der Spanierinnen für einen Moment in den Hintergrund rücken ließ.

Nun reagiert der spanische Fußball-Boss – mit einer irren Erklärung: „Der Kuss mit Jenni? Es gibt überall Idioten. Wenn zwei Menschen eine kleine Zuneigung zeigen, können wir nicht auf Idioten hören. Wir sind Meister und dazu stehe ich“, soll er beim spanischen Radio-Sender Radio Marca gesagt haben.

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Kritik an Spaniens Fußballchef ist riesig: „Ist eine Form der sexuellen Gewalt“

Fakt ist: Auch wenn die 33-Jährige sich zuvor auf die intensiven Glückwünsche eingelassen hatte, ging der Impuls zum Kuss von Rubiales aus.

In den sozialen Medien kommt der Kuss alles andere als gut an. Viele Nutzer äußern deutliche Kritik am Verhalten von Rubiales. „Das ist eine Form der sexuellen Gewalt, die wir Frauen täglich erleiden“, schreibt die spanische Gleichstellungsministerin Irene Montero auf X (ehemals Twitter). „Wir sollten nicht davon ausgehen, dass Küssen ohne Zustimmung etwas ist, das einfach 'passiert'. Nur Ja heißt Ja.“

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„Das ist ein sexueller Übergriff vor laufender Kamera“, schreibt eine andere Userin. Sport-Journalistin Stephanie Baczyk sieht das ähnlich: „Einmal mehr sprachlos. Und Jennifer Hermoso muss, nachdem ihr das vor den Augen von Millionen Menschen passiert, erklären dass es ihr nicht gefallen hat“.

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Weltmeisterin Hermoso spricht von „Geste der Zuneigung“

Sydney, Australia, August 20th 2023: Jenni Hermoso 10 Spain hugs president of the RFEF Luis Rubiales during the FIFA Womens World Cup 2023 Final football match between Spain and England at Stadium Australia in Sydney, Australia. Noe Llamas / SPP PUBLICATIONxNOTxINxBRAxMEX Copyright: xNoexLlamasx/xSPPx spp-en-NoLlSp-20230820-NLA05102
Spaniens Verbandspräsident Luis Rubiales drückt Fußballerin Jennifer Hermoso bei der Siegerehrung. Kurz darauf küsst er die Mittelfeldspielerin unvermittelt auf den Mund.
Imago Sportfotodienst

Hermoso selbst scheint die Aktion mächtig aufgewühlt zu haben. Nach ihrer ersten Abneigung rudert sie zurück und betont, es habe sich um eine „natürliche Geste der Zuneigung“ gehandelt.

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„Es war eine völlig spontane gegenseitige Geste aufgrund der immensen Freude, die der Gewinn einer Weltmeisterschaft mit sich bringt", wird Hermoso in einem Kommentar zitiert, welcher der Nachrichtenagentur AFP vom spanischen Verband übermittelt wurde.

Nicht der erste Skandal

Übrigens: Es ist nicht das erste Mal, dass Rubiales in den Schlagzeilen steht. 2020 soll er Orgien veranstaltet haben und diese dann als Arbeitsveranstaltung abgerechnet haben. Er stritt diese Anschuldigungen stets ab.

Ob der Kuss für Rubiales nun Folgen hat, ist noch unklar. (pol/sid)