Spanner-Skandal in der Frauen-Handballbundesliga
Getarnte Spähkameras in Duschen der Spielerinnen

Es war ein Schock für die Spielerinnen von Handball-Bundesligist Bucholz 08-Rosengarten: Vor ihrem Heimspiel gegen die Ligakonkurrentinnen von der SG BBM Bietigheim entdeckten sie Schalter-Attrappen im Duschbereich ihrer Kabine – dahinter: Kameras! Insgesamt drei getarnte Spionagekameras waren installiert. Weitere fand die vom Verein sofort alarmierte Polizei in den Duschen der Gast-Mannschaft.
Polizei ermittelt gegen 55-jährigen Verdächtigen
„Glücklicherweise wurden sie sehr zeitnah entdeckt“, sagte ein Polizeisprecher. Das Vorfall ereignete sich demnach schon am 3. Bundesliga-Spieltag im September 2021. Aus ermittlungstaktischen Gründen wurde er erst jetzt bekannt gemacht.
Die Polizei ermittelt gegen einen 55 Jahre alten Mann aus Buchholz, Landkreis Harburg, der Zugang zu der Halle hatte, in der die Handballerinnen ihre Heimspiele austragen. Der Verdächtige bestreitet die Vorwürfe. Allerdings fanden die Beamten in seiner Wohnung Beweismittel. Diese müssen noch ausgewertet werden.
Verein hat reagiert
Bislang geht die Polizei davon aus, dass die Kameras erst an dem Spieltag im September in den Duschen installiert wurden. Offen ist jedoch, ob sie nicht zuvor schon einmal eingesetzt wurden.
Vereins-Geschäftsführer Sven Dubau ist immer noch geschockt. Er reagierte nach dem Vorfall umgehend: Seitdem bleiben die Umkleiden verschlossen, bis die Spielerinnen eintreffen, sagte er dem NDR. (dpa, wwi)