Mangel an Blutplättchen im Blut

Gesundheitslexikon: Thrombozytopenie

Gesundheitslexikon: Thrombozytopenie
Eine Thrombozytopenie beschreibt den Mangel an Thrombozyten im Blut
iStockphoto

Thrombozytopenie: Die beeinträchtigte Blutstillung kann gefährlich werden

Von einer Thrombozytopenie spricht man, wenn sich zu wenige Blutplättchen ( Thrombozyten) im Blut befinden. Dies kann schwerwiegende Folgen haben.

Was ist eine Thrombozytopenie?

Bei der Thrombozytopenie handelt es sich um eine pathologisch verringerte Anzahl der Blutplättchen. Diese sind grundsätzlich für die Blutstillung und Blutgerinnung verantwortlich. Durch die verminderte Fülle der Plättchen kann es zu vermehrten Blutungen bei den Betroffenen kommen. Des Weiteren halten diese länger als gewöhnlich an. Sie können vielfältiger Natur sein: Neben leichten Einblutungen in der Haut - oder Nasenbluten - sind auch lebensbedrohliche Organblutungen möglich. Die Thrombozytopenie kann aus einer gestörten Blutplättchen-Produktion oder aus einem vermehrten Abbau in der Milz entstehen. Menschen jedes Alters und Geschlechts können von der Erkrankung betroffen sein.

Ursachen einer Thrombozytopenie

Die Thrombozytopenie kann vielen Auslösern zugrunde liegen. Zu den häufigsten Ursachen zählen starke Blutungen oder vorangegangene Infektionen. Auch spezifische rheumatische Erkrankungen können eine Verringerung der Thrombozyten begünstigen, da dadurch die Milz zu viele Thrombozyten abbaut. In selteneren Fällen führen Allergien, Medikamente, toxische Stoffe und vitaminbedingte Mangelerscheinungen zu einer Thrombozytopenie. Des Weiteren ist es möglich, dass sie als Begleiterkrankung auftritt - beispielsweise bei einer Leberzirrhose, Tumoren oder Blutkrebs. Während einer Schwangerschaft oder einer blutverdünnenden Therapie kann es ebenfalls zu dem Krankheitsbild kommen.

Anzeige:

Empfehlungen unserer Partner

Symptome einer Thrombozytopenie

Eine nur mäßig verringerte Thrombozytenanzahl geht ohne sichtbare Symptome und Beschwerden einher. Eine vorliegende Thrombozytopenie jedoch lässt sich anhand von optisch klar erkennbaren Anzeichen erahnen. Zu den typischen Symptomen zählen plötzliche Blutungen aus der Nase und blaue Flecken, die ohne klare Gewalteinwirkung entstehen. Auch kann es zu punktförmigen Blutungen (Petechien) in der Haut kommen. Außerdem sind innere Organblutungen möglich. Blutungen im Hirn und im Magen-Darm-Trakt stellen dabei die größten Gefahren dar. Bei Betroffenen ist üblicherweise die Blutungszeit verlängert, die plasmatische Gerinnung hingegen nicht.

So kann eine Thrombozytopenie festgestellt werden

Die Definierung des Krankheitsbildes erfolgt in der hausärztlichen Praxis oder in stationärer Behandlung. Zunächst wird eine umfangreiche Anamnese durchgeführt, um etwaige Vorerkrankungen zu berücksichtigen oder ausschließen zu können. Die Lymphknoten-, Leber- und Milzgröße werden gemessen. Auch wird geklärt, ob eventuell andere Medikamente für die Thrombozytopenie verantwortlich sind. Durch die genaue Befragung des Patienten und das Ermitteln der Symptome erhält der Arzt erste Anhaltspunkte, die auf eine Thrombozytopenie hinweisen können. Im Anschluss bringen diverse klinische Tests mehr Klarheit. Durch ein großes Blutbild kann die endgültige Diagnose gestellt werden. Bei atypischen Fällen und älteren Patienten wird auch eine Knochenmarksdiagnostik durchgeführt.

Thrombozytopenie: Behandlung/Therapie

Die Therapie richtet sich nach der auslösenden Ursache und dem Ermessen des Arztes. Wenn die Armut der Blutplättchen aus einer Schwangerschaft oder einem Infekt resultiert, ist normalerweise keine spezielle Behandlung vonnöten. Nach dem Ende der Schwangerschaft oder nach dem Ausheilen der Infektion steigt die Anzahl der im Blut enthaltenen Thrombozyten selbstständig. Falls das Krankheitsbild durch eine medikamentöse Behandlung ausgelöst wurde, müssen die verantwortlichen Präparate abgesetzt werden. Andernfalls kann die Thrombozytopenie weiter voranschreiten und lebensbedrohlichere Ausmaße annehmen. Bei besonders schwerwiegenden Fällen kann eine stationäre Überwachung zwingend erforderlich sein. Somit können etwaige innere Blutungen sofort erkannt und behandelt werden. Generell sind Thrombozyten-Konzentrate in der Lage, die fehlende Anzahl der Blutplättchen künstlich zu unterstützen.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.