Häufigste Augenerkrankung in der westlichen Welt
Gesundheitslexikon: Makuladegeneration (Altersbedingte Makuladegeneration, AMD)
Makuladegeneration: Die Augenkrankheit ist meist altersbedingt
Die Makuladegeneration ist eine Augenerkrankung, durch die das Sehen im zentralen Sehbereich zunehmend beeinträchtigt wird. In der westlichen Welt ist die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) die Hauptursache schwerer Sehbehinderungen bei über 60-Jährigen. Im Verlauf der Erkrankung werden Alltagsbeschäftigungen wie Fernsehen, Lesen, Autofahren, aber auch das Erkennen von Gesichtern, immer schwieriger. Das äußere Gesichtsfeld bleibt jedoch erhalten, sodass die Betroffenen sich auch im fortgeschrittenen Krankheitsstadium noch im Raum orientieren können.
Ursachen einer Makuladegeneration sind in Fachkreisen nicht eindeutig geklärt
Der genaue Auslöser der altersbedingten Makuladegeneration ist bisher nicht im Detail bekannt. Die Vererbung spielt dabei ebenso eine Rolle wie Lichtverhältnisse, Umwelteinflüsse, Entzündungen und aggressive Abfallprodukte des Stoffwechsels. Ein Gendefekt kann beispielsweise dazu führen, dass ein für die Lichtrezeptoren wichtiges Funktionseiweiß fehlt. Dadurch lagern sich in der Pigmentschicht der Netzhaut kleine weißlich-gelbe Partikel, die sogenannten Drusen, ab, welche die Sehschärfe nachhaltig beeinträchtigen. Darüber hinaus können individuelle Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck und Arteriosklerose eine AMD fördern.
Die Makuladegeneration beginnt in der Regel schleichend
Die Betroffenen bemerken meist lange Zeit nichts davon. Erste Symptome verspüren die Patienten erst in fortgeschrittenen Krankheitsstadien oder wenn das zweite Auge ebenfalls erkrankt. Die mit der Erkrankung einhergehenden Sehstörungen äußern sich je nach Stadium in unscharfen Konturen, schwachen Kontrasten, Blendungsempfindlichkeit oder einem grauen oder schwarzen Fleck im zentralen Sichtbereich.
Aufgrund der verschiedenartigen Verläufe werden zwei Formen der altersbedingten Makuladegeneration unterschieden: die trockene und die feuchte AMD. Die trockene Form betrifft circa 85 Prozent aller AMD-Patienten. Hierbei bildet sich die Netzhaut teilweise zurück. Sie wird dünner und kann sogar zu einem Absterben kommen. Das zentrale Gesichtsfeld wird zunehmend stärker beeinträchtigt oder fällt komplett aus.
Die feuchte Form der altersabhängigen Makuladegeneration entwickelt sich für gewöhnlich aus der trockenen AMD. Bei dieser Art der Erkrankung wachsen aus der Aderhaut neue, poröse Blutgefäße unter und in die Netzhaut, wo sie Schwellungen, Blutungen und später auch Narbenbildungen herbeiführen. Hierdurch kommt es zu einer Einschränkung der Nah- und Weitsicht. Zwar ist diese Form der Makuladegeneration seltener, dafür schreitet sie jedoch schneller voran.
Empfehlungen unserer Partner
Erste Anzeichen sind Verschwommen- oder Verzerrtsehen
Bei Verdacht auf AMD erfolgt die Diagnosestellung durch eine Untersuchung des Augenhintergrunds. Erste Anzeichen für die Krankheit sind auf diese Weise bereits im Rahmen einer Früherkennungsuntersuchung zu erkennen, wenn die Patienten noch keine Sehprobleme haben. Auch der sogenannte Amsler-Gitter-Test kann erste Hinweise auf eine Makuladegeneration liefern.
Behandlung
Bei altersbedingter Makuladegeneration stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Welche davon zur Anwendung kommen, richtet sich insbesondere danach, ob es sich um eine feuchte oder eine trockene AMD handelt. Die Behandlung hat zum Ziel, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen oder sogar zu verhindern. Eine vollständige Heilung ist bislang nicht möglich.
Im Frühstadium der feuchten Form können die Laserkoagulation oder die photodynamische Therapie (PDT) eingesetzt werden, um neu gebildete Gefäße gezielt mit einem Laser zu veröden. Beide Methoden eignen sich jedoch nur für ganz bestimmte Erkrankungsfälle. Sowohl bei der feuchten als auch bei der trockenen Makuladegeneration können außerdem Medikamente helfen, das Spätstadium möglichst lange hinauszuzögern.
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.