Entzündung der LymphbahnenGesundheitslexikon: Lymphangitis

ILLUSTRATION - Eine Kosmetikerin behandelt am 03.11.2014 in Hamburg eine Kundin mit einer Lymphdrainage. Mit speziellen Handgriffen wird dabei der Lymphfluss angeregt. Foto: Markus Scholz | Verwendung weltweit
Eine Entzündung der Lymphbahnen wird als Lymphangitis bezeichnet.
mks, picture alliance / dpa Themendie, Markus Scholz

Bei Lymphbahnen handelt es sich um ein System von Gefäßen, die sich in zahlreichen Verästelungen fast im ganzen Körper verteilen und schlussendlich kurz vor dem Herzen in den Blutkreislauf münden. Sie transportieren Stoffe wie Lymphflüssigkeit, Fette und Eiweiße, aber auch Abfallprodukte der Zellen. Somit stellen die Lymphbahnen einen Teil unseres Immunsystems dar.

Was ist eine Lymphangitis?

Geraten Erreger (zum Beispiel Streptokokken, Parasiten oder Gifte) in die oben erwähnten Bahnen, kann es zu einer entzündlichen Erkrankung kommen – der Lymphangitis. Die Lymphangitis ist eine Entzündung der Lymphgefäße. Sie wird durch Krankheitskeime oder Gifte ausgelöst. Da in den Lymphbahnen auch die Lymphknoten liegen und die transportierte Flüssigkeit durch diese Knoten fließt, um gereinigt zu werden, geht die Entzündung meist auch auf die Lymphknoten über. Man unterscheidet die akute und die chronische Lymphangitis. Während die chronische Form eher schleichend beginnt, setzen Symptome bei der akuten Entzündung plötzlich ein. Unbehandelt kann die akute Lymphangitis zu einer Blutvergiftung führen.

Ursachen

Die akute Lymphangitis kann viele verschiedene Ursachen haben: Eine Verletzung, die mit einer offenen Wunde einhergeht, ermöglicht Keimen wie Staphylokokken oder Streptokokken, in den Körper einzudringen und das Gewebe zu infizieren. Auch Gifte können die Entzündung verursachen, zum Beispiel bei einem Schlangen- oder Insektenbiss. Die chronische Lymphangitis kann sich aus der akuten Form entwickeln, wenn diese nicht ausgeheilt wurde. Auch ein Lymphstau, der durch eine Operation oder durch eine Klappeninsuffizienz der Lymphgefäße verursacht wurde, kann zu einer chronischen Lymphangitis führen.

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Symptome

Liegt eine Lymphangitis vor, macht sich beim betroffenen Patienten zuerst ein allgemeines Krankheitsgefühl bemerkbar, begleitet von Fieber und Schüttelfrost. Bei der akuten Lymphangitis ist ein auffälliges Symptom ein roter Streifen, der sich vom Ort der Verletzung ausgehend zum Herz bildet. Bei der chronischen Form ist die Rötung flächenhaft und die Haut juckt. Das Lymphgefäß fühlt sich heiß und geschwollen an. Der Patient spürt darüber hinaus einen pochenden Schmerz entlang der Lymphbahn. Sind zusätzlich die Lymphknoten betroffen, sind auch sie geschwollen.

Diagnose

Zur Diagnosestellung muss geklärt werden, ob es eine Verletzung gab, bei der sich die Wunde entzündet hat, oder ob ein chirurgischer Eingriff stattfand. Bei einer körperlichen Untersuchung kann der behandelnde Arzt feststellen, ob die Lymphbahnen geschwollen und sie schmerzhaft druckempfindlich sind. Eine Blutuntersuchung gibt darüber Auskunft, ob im Körper eine Entzündung vorliegt. Die Untersuchung einer Gewebeprobe aus der Wunde bringt außerdem Erkenntnisse über die Art der Bakterien, die die Entzündung verursacht haben. Dies ist für die Behandlung der Lymphangitis ausschlaggebend.

Behandlung und Vorbeugung

Die Behandlung orientiert sich an der Ursache und am Entzündungsfortschritt. Liegt eine leichte Lymphangitis vor, können entzündungshemmende Medikamente helfen. Der betroffene Körperteil sollte ruhiggestellt und hochgelagert werden. Ein Alkoholverband trägt ebenfalls zur Heilung bei. Ist die Entzündung stärker ausgeprägt oder chronisch, kommt ein Antibiotikum zum Einsatz. Wenn eine infizierte Wunde mit Eiterbildung und einem Abszess die Ursache war, wird dieser operativ behandelt. Um einer akuten Lymphangitis vorzubeugen, sollte die entzündete Wunde rechtzeitig vom Arzt behandelt werden.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.