Zwischen sichtbarem Licht und Mikrowellen Gesundheitslexikon: Infrarot (Infrarotstrahlung)

Mit Ihren Augen sind Sie in der Lage, einen kleinen Teil des Lichts (Strahlung) aus dem Weltall wahrzunehmen, das an die Erdoberfläche gelangt. Der Rest des elektromagnetischen Spektrums ist für Sie und alle anderen Menschen nicht sichtbar. Dazu gehört Infrarotstrahlung, die von jedem Objekt über dem absoluten Nullpunkt (-273,15 Grad) ausstrahlt. Im elektromagnetischen Spektrum nimmt Infrarotstrahlung einen Platz zwischen dem sichtbaren Licht und Mikrowellen ein. Daraus ergeben sich drei Arten des Infrarotlichtes abhängig von ihrem Platz im Bereich des Infrarotspektrums:
Nahes Infrarot (liegt dem Frequenzbereich des sichtbaren Lichts am nächsten)Mittleres InfrarotFernes Infrarot (liegt nahe dem Frequenzbereich der Mikrowellen)
Was ist Infrarotstrahlung?
Grundsätzlich muss ein Objekt ausreichend heiß sein, um im sichtbaren Licht zu strahlen. Ist es das nicht, strahlt es einen Großteil seiner Energie als Infrarotlicht aus. Die Ursache der Infrarotstrahlung liegt in der Bewegung der Atome und Moleküle (Wärmestrahlung) und ist abhängig von der Intensität der Sonneneinstrahlung. Mehr Sonneneinstrahlung bedeutet, Atome und Moleküle bewegen sich schneller und es entsteht mehr Infrarotlicht. Wie alle Lebewesen strahlt der Mensch Infrarotlicht unterschiedlich stark aus: an den Händen, Füßen und Kopf weniger stark als in der Mitte des Körpers. Deswegen frieren wir am schnellsten an den Stellen, an denen wir weniger Infrarotlicht ausstrahlen.
Infrarotstrahlung und ihre Bedeutung in der Medizin
Die Infrarotstrahlung ist in der Lage, die Durchblutung zu fördern, Muskelspannungen zu senken und dadurch entspannend zu wirken. Des Weiteren hilft ihre ausgestrahlte Wärme in vielen Fällen von Autoimmunkrankheiten und Wundheilungsstörungen. Wichtig ist, dass im Einzelfall der Arzt die Frage beantwortet, ob bei einer Erkrankung oder einer Beschwerde der Einsatz von Wärme sinnvoll ist oder im Gegenteil Schaden verursachen kann. Eine Entzündung mit Wärme zu behandeln ist meist äußerst kontraproduktiv und sowohl die Schmerzen als auch die Entzündung können sich verschlimmern.
Infrarotstrahlung - ihre Wirkung auf das menschliche Auge
Vor allem Ihre Augen reagieren empfindlich auf thermische Effekte. Deswegen ist eine gute Schutzbrille bei zu viel Infrarotstrahlung von Vorteil. Hier ist im Wesentlichen der kurzwellige Infrarotanteil von Bedeutung, der ungehindert die Netzhaut erreicht und in der Lage ist, diese zu schädigen. Seltener ist die Hitzemelanose aufgrund eines regelmäßigen Gebrauchs verschiedener Wärmequellen wie Infrarotlampen. Dabei verfärbt sich die Haut rötlich braun, was hauptsächlich ein kosmetisches Problem darstellt. Trotzdem ist die Verfärbung der Haut in der Lage, die Entstehung von Hautkrebs zu fördern, weswegen Sie eine Hitzemelanose vermeiden sollten.
Weitere thermische Überbeanspruchungen durch Infrarotstrahlung
Der Hitzekrampf ist eine Muskelverkrampfung, die entsteht, wenn Sie stark schwitzen. Er lässt sich durch die rechtzeitige Aufnahme salzhaltigen Wassers vermeiden. Zu hohe Temperaturen im Körperinneren verursachen einen Hitzekollaps. Dabei kommt es zu erweiterten Blutgefäßen und stark sinkendem Blutdruck. Die Folge ist eine mangelnde Durchblutung des Gehirns, was in vielen Fällen Bewusstlosigkeit verursacht. Steigt die Körpertemperatur über 41 Grad Celsius, sind mögliche Folgen ein Kreislaufkollaps oder Organschädigungen (Hitzschlag). Ein Sonnenstich entsteht vor allem, wenn die Sonneneinstrahlung auf den Nacken- und Kopfbereich zu intensiv ist. Die Folge ist eine Hirnhautreizung oder Hirnhautentzündung.
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.