„Als würde dir ein Fuß abgerissen“

Fußball-Profi im RTL-Interview: So erlebte ich meine Horror-Verletzung

Patrick Schmidt 39 1. FC Saarbruecken liegt schwer verletzt auf dem Rasen und wird behandelt, SpVgg Unterhaching vs. 1. FC Saarbruecken, Fussball, 3. Liga, 6. Spieltag, 17.09.2023 Unterhaching Bayern Deutschland *** Patrick Schmidt 39 1 FC Saarbruecken is seriously injured on the turf and is being treated, SpVgg Unterhaching vs 1 FC Saarbruecken, Football, 3 Liga, Matchday 6, 17 09 2023 Unterhaching Bayern Germany Copyright: xkolbert-press/UlrichxGamelx
Patrick Schmidt lag noch lange schwer verletzt auf dem Rasen (Archivbild).
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Diese Szene wird er nie mehr vergessen!

Es läuft die 30. Minute der Drittliga-Partie Unterhaching gegen Saarbrücken, als sich für Patrick Schmidt von einer Sekunde auf die andere alles ändert. Der Saarbrücker Fußballer bricht sich bei einer unglücklichen Aktion das Schien- und Wadenbein. Fußball-Deutschland bangt, hofft und betet für den 30-Jährigen. Im Gespräch mit RTL spricht er jetzt über die schwerste Phase seiner Karriere – und warum er trotzdem nicht aufgibt.

Patrick Schmidt spricht nach seiner Horror-Verletzung

Patrick Schmidt nach Horror-Verletzung zweimal operiert
Patrick Schmidt hält im Krankenwagen den Daumen hoch (Archivbild).
Patrick Schmidt, Instagram

„Von den Schmerzen her ging es. Aber von der ersten Sekunde an habe ich gemerkt: Es ist alles durch“, sagt Schmidt zu RTL. „Es fühlt sich an, als würde dir ein Fuß abgerissen. Dann hängt das Bein einfach nur noch da unten dran.“ Für den Mittelstürmer sei im ersten Moment sofort klar geworden: Das ist eine schlimme Verletzung. „Ich habe versucht, ruhig zu bleiben. Ich war froh, als die Physios da waren und habe mir Schmerzmittel geben lassen.“

Was ist überhaupt passiert? Nach gut einer halben Stunde im Spiel am 17. September bei der SpVgg Unterhaching schreit Schmidt nach einem eigentlichen normalen Zweikampf plötzlich laut auf – seine Mitspieler können gar nicht hinsehen. Denn: Das Schienbein des Angreifers steht unnatürlich ab. Einen Tag später bewahrheitet sich ein düsterer Verdacht: Schmidt hat einen offenen Schien- und Wadenbeinbruch erlitten und fällt mindestens sechs Monate aus!

Schon auf dem Fußballfeld gehen ihm viele negative Gedanken durch den Kopf. Der Tenor: Das kann doch alles nicht wahr sein! Denn für den Stürmer ist es nicht die erste schwere Verletzung. Selbst an ein Karriereende hat er kurz nach dem Schock gedacht: „War es das jetzt ganz? Wie sieht es aus?“

Familie und Freundin geben dem Stürmer viel Kraft

Schmidt lag seit dem Vorfall in einem Krankenhaus in München. Noch in der Nacht folgte die erste von zwei Operationen. Seine Familie und seine Freundin gaben ihm in dieser schlimmen Zeit viel Kraft. Sie statteten ihm einen Besuch in der bayrischen Landeshauptstadt ab. Schmidt: „Sie haben mich unterstützt, wo es nur geht. Da merkt man dann einfach, wer wirklich für einen da ist.“

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Am Wochenende konnte Schmidt per Liegendtransport in die Heimat verlegt werden und seine Reha starten. Sein Blick richtet sich Richtung Zukunft: „Mental bin ich ein Typ, der immer nach vorne schaut. Das Bein ist durch, da bringt Trübsal blasen auch nichts.“ Zunächst müssten die Knochen zusammenwachsen, das dauere sechs bis acht Wochen. Danach will er sich Stück für Stück zurück auf den Fußballplatz kämpfen – und den Horror hinter sich lassen.