„Ohne ihn wäre ich heute nicht mehr hier“
Angreifer schlug Tafil mit einem Ziegelstein fast K.O. – jetzt sucht er nach seinem Lebensretter

Tafil ist sich sicher: Wäre dieser unbekannte Mann am Straßenrand nicht gewesen, dann wäre er heute möglicherweise nicht mehr am Leben. Der 52-Jährige wurde an Rosenmontag in Fulda von einem Mann mit einem Ziegelstein angegriffen. Tafil floh und rannte in die Arme eines großen Mannes, der sich auf der Straße gegenüber befand. Dieser schritt ein und hielt den Täter fest; so konnte Tafil entkommen und sich ins Krankenhaus retten. Nun sucht er seinen Schutzengel und will ihm sogar 1.000 Euro Belohnung zahlen.
Attacke aus dem Nichts
Mit einem Kumpel zusammen feierte Tafil aus dem hessischen Lauterbach den Rosenmontag in Fulda. Als er ein Tanzlokal in der Florengasse verließ, wurde er von dem Täter gesichtet. Tafil kennt den Angreifer persönlich, warum der aber aggressiv wurde, kann er sich nicht erklären.
„Der hat mich geschubst und sich dann einen Ziegelstein geholt“, sagt Tafil zu RTL. Der 52-Jährige bekam den Ziegelstein gegen den Kopf, dann wurde ihm schwindelig und er blutete. Er rannte davon, bis er seinem unbekannten Schutzengel in die Arme rannte. „Helfen Sie mir!“, rief er. Der Unbekannte handelte und hielt den Angreifer fest, Tafil konnte dann fliehen und rettete sich mit letzter Kraft ins Krankenhaus.
Laut Fuldaer Staatsanwaltschaft ist das Verfahren erst Anfang April eingegangen. Die Ermittlungen gegen den Täter laufen.

Bleibende Schäden nach dem Angriff
Tafil hat zwei Kinder im Alter von 15 und 18 Jahren. „Ich hatte Angst, dass ich meine Familie verliere“, sagt er. Bis heute leidet er unter der Attacke vom 20. Februar. „Ich kann nachts nicht schlafen und habe Angst, wenn ich abends alleine unterwegs bin“, sagt er. Dieses Gefühl kannte er bisher nicht. Auch Kopfschmerzen habe er seitdem Vorfall regelmäßig.
Am Freitag, zwei Monate nach dem Vorfall, hat er endlich eine erste Stunde bei einem Psychologen. Dort will er sich jetzt therapieren lassen, um besser mit der Situation fertig werden zu können. „Nach einem halben Jahr habe ich endlich einen Platz bekommen, weil spontan etwas frei wurde.“
Suche nach Lebensretter bislang erfolglos
Der zweifache Familienvater möchte nichts lieber, als seinem Schutzengel in die Augen zu sehen und sich bei ihm bedanken zu können. „Wäre er nicht gewesen, wäre womöglich ich nicht mehr hier“, sagt Tafil zu RTL. Leider hat er es bislang nicht geschafft, den Mann ausfindig zu machen. Auch ein Radioaufruf hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Sofern Tafils Lebensretter diesen Artikel hier liest, kann er unter der Nummer 01522/987 80 82 Kontakt zu ihm aufnehmen.
Auch die Polizei sucht den Mann, da er als Zeuge noch wichtige Erkenntnisse für die Ermittlungen liefern könnte. In einer Pressemitteilung wird er wie folgt beschrieben: Er soll etwa 1,90 Meter groß und 40 Jahre alt sein. Er hat dunkle kurze Haare, eine kräftige Statur und eine Brille. Hinweise nimmt die Polizei unter der Nummer 0661/105-0 entgegen.