"Fridays for Future" besetzt Frankfurter ParkhausKlimaaktivisten fahren mit Auto zur Anti-Auto-Demo – aus Bequemlichkeit

Sie wollen keine Autos in Innenstädten – aber nur, wenn's für sie selbst nicht zu unbequem wird: In Frankfurt sind Klimaschützer laut einem Bericht der "Bild" mit mehreren Autos zu einer Anti-Auto-Demo von "Fridays for Future" gefahren. Ein FDP-Landtagsabgeordneter kritisierte die Demonstranten, es kam zu einem Wortgefecht.
Klimaaktivisten bringen mit alten Verbrenner-Autos Pflanzen und Kübel ins Parkhaus
"Wir möchten eine vom Auto befreite Innenstadt vorleben", steht auf einem Flyer der bis zu 40 Aktivisten, die seit Freitag eines der größten Parkhäuser Frankfurts im Stadtteil Sachsenhausen besetzt haben. Auf Plakaten ist am Sonntag zu lesen: "Autos vertreiben ...". Das besetzte Parkhaus ist auch Besucher- und Patientenparkplatz des Krankenhauses Frankfurt-Sachsenhausen.
Auf dem Deck des Parkhauses allerdings stehen dem Bericht zufolge alte Verbrenner wie ein VW Bus oder ein Honda Jazz: Die Autos gehören den Klimaschützern selbst und werden von diesen offenbar benötigt, um Materialien für ihren Protest zu transportieren. Die Aktivisten haben Pflanzen und Erde nach oben gebracht, mit denen sie einen Park nachbilden, außerdem Kübel für eine Barriere an der Ausfahrt. Und Zelte zum Schutz gegen die Sonne sowie Verpflegung in Form von Fertigessen und Getränken in Tetrapacks.
Frankfurt: Wortgefecht zwischen FDP-Politiker und Klimaaktivisten

Der hessische Landtagsabgeordnete Dr. Stefan Naas (49, FDP) stellt die Aktivisten laut "Bild" zur Rede. Weshalb sie mit dem Auto gekommen seien, will er wissen – die Antwort eines jungen Mädchens: "Wir sind gegen das Auto und benutzen das Auto, das ist okay. Wir können nicht alles einzeln hier rauftragen. Man braucht für manche Sachen Autos."
Naas fragt, weshalb die Klimaschützer nicht mit dem Lastenfahrrad gekommen seien. "Das haben wir versucht, geht aber nicht", antwortet eine andere junge Frau. Der Politiker: "Und was ist mit E-Autos?" Die Aktivistin: "Die können wir uns nicht leisten."
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"Fridays for Future"-Aktivist will mit Parkhaus-Besetzung öffentlichen Raum "wiedererobern"
Der FDP-Abgeordnete erklärt: "Ihr alle habt das Parkhaus illegal besetzt!" Einer der Demonstranten hat dafür eine bemerkenswerte Erklärung: "Das ist ein Wiedererobern des öffentlichen Raums. Für die, die sich kein Auto leisten können. Wir wünschen uns, dass die Innenstadt autofrei wird."
Dann müssen die "Fridays for Future"-Demonstranten ihre Sachen packen – die Parkhaus-Besetzung ist vom Eigentümer nur bis Sonntag um 12 Uhr geduldet. Naas und einige Junge Liberale bieten laut "Bild" an, dabei zu helfen. "Wir räumen alleine auf, laden das in unsere Autos. Wir wissen, wohin was in die Autos muss", lehnt eine Klimaaktivistin ab. (bst)