„Mein Papa ist nicht glücklich“
WM-Star Oshoala kriegt für ihren BH-Jubel mächtig Ärger

Auweia, was für ein familiäres Dilemma!
Nigerias Stürmerin jubelte ausgelassen nach ihrem Tor zum 3:1 gegen Australien im Sport-BH über den Platz. Während im Stadion die Freude über das Tor überwiegt, sorgt der Moment für ziemlich großen Ärger bei ihrem Vater. Er möchte nicht, dass seine Tochter zu viel Haut in der Öffentlichkeit zeigt. Die Reaktion sorgte für mächtig Zündstoff im Netz.
Für Oshoalas Vater zu viel Haut in der Öffentlichkeit
Asisat Oshoala hatte einfach nur ihrer Freude freien Lauf gelassen. Nigerias Stürmer-Superstar nutzte nach einer Ecke ein Missverständnis der australischen Verteidigung und schoss das Tor zum 3:1. Dann gab es für sie kein Halten mehr! Sie riss sich ihr Trikot vom Leib und trug nur noch einen Sport-BH am Oberkörper. Der Familienstreit entbrennt.
„Mein Papa ist definitiv nicht zufrieden mit meiner Wahl meines Jubels, aber andererseits ist das Leben eine Sammlung von MOMENTEN“, postete die Stürmerin nach dem Spiel auf Instagram. Dazu verwendete sie auch den Hashtag „Alhamdulilah“ (wörtlich übersetzt: Alles Lob gehört Allah). Das machte sie aus gutem Grund: Denn Oshoalas Vater ist gläubiger Moslem. Für ihn sind strenge Bekleidungsvorschriften wichtig. Der Jubel seiner Tochter im Sport-BH dürfte für ihn zu viel Haut in der Öffentlichkeit gewesen sein.
Oshoala erklärt den Unmut ihres Vaters in einem Instagram-Post vom Samstag
Zuspruch aus dem Netz für Nigerias Stürmerin Oshoala
Für ihren Jubel gab es für die Fußballerin die gelbe Karte – so sieht es das Regelwerk vor. Doch deutlich bedeutender als der gelbe Karton der Schiedsrichterin ist die Debatte, die schnell in ihrer Heimat entbrannte. Die Zeitung Daily Post veröffentlichte sogar den Gastbeitrag eines Predigers, der die Leserinnen und Leser bat, Oshoalas „spontanen und nicht geplanten“ Jubel unvoreingenommen und mit kultureller Sensibilität zu bewerten.
„Vergib uns, Daddy“, kommentierte Nigerias Torhüterin Chiamaka Nnadozie (22) den jüngsten Instagram-Post ihrer Kollegin, die online Stellung zu ihrem Jubel bezog. Der unter seinem Künstlernamen Mr Macaroni bekannte Schauspieler, Influencer und Bürgerrechtler Adebowale Adedayo (30) schrieb eine Botschaft an den Vater der Spielerin: „Ich werde ihn mal anrufen und mit ihm sprechen. Glückwunsch! Danke, dass du uns alle inspirierst.“ Der Fußball-Star Emmanuel Adebayor fasste sich in seinem Kommentar kurz: „Aus gutem Grund eine große Spielerin!“.
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Papa Oshoala kann auf seine Tochter stolz sein
Statt sich über den Jubel zu ärgern, gibt es für Papa Oshoala eigentlich viele Gründe, auf seine Tochter mächtig stolz zu sein! Sie bekam schon fürnfmal die Auszeichnung „Afrikas Fußballerin des Jahres“. Außerdem schoss sie als erste Afrikanerin ein Tor bei drei Weltmeisterschaften. Mittlerweile macht sie mit über einer Million Followern bei Instagram auch Karriere als Influencerin.
Oshoala, die normalerweise die Schuhe beim spanischen Meister FC Barcelona schnürt, kann man getrost als einen der größten Stars des Frauenfußballs bezeichnen. (uhi)
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