Drei Jahre Berufsverbot
Pfleger schlug 98-Jährige ins Gesicht - Amtsgericht gibt ihm Bewährungsstrafe

Eine Bewährungsstrafe von zehn Monaten und ein dreijähriges Berufsverbot – das muss ein 50-jähriger Pfleger nach seiner Verurteilung am Frankfurter Amtsgericht in Kauf nehmen. Der Mann misshandelte demenzkranke Seniorinnen in zwei Fällen – dem Mann seien „die Nerven durchgegangen“.
Seniorinnen erhielten Schläge
Das Gericht geht davon aus, dass der 50-Jährige zunächst im Juli vergangenen Jahres in einer Frankfurter Einrichtung eine 98-Jährige in das Gesicht geschlagen und an der Nase gezogen hat. Nach seiner Entlassung und dem Wechsel in ein anderes Pflegeheim kam es im September zu einem weiteren Vorfall: Eine 82-Jährige Demenzkranke erhielt zwei Schläge mit der flachen Hand. Der Verteidiger hat einen Freispruch für seinen Mandanten gefordert.
Vor Gericht bestritt der Angeklagte die Vorwürfe energisch. Er habe die beiden Seniorinnen korrekt behandelt und betreut. Aufgrund zahlreicher Zeugenaussagen, die sich auf Bemerkungen der beiden Opfer gestützt hatten, kamen Gericht und Staatsanwaltschaft am Ende jedoch zu einem anderen Schluss. Dem Pfleger seien „die Nerven durchgegangen“, nachdem sich beide Frauen offenbar widerspenstig gezeigt hätten. Weil er sich in kurzer Zeit gleich zwei solcher Taten zu Schulden kommen ließ, entschied sich das Gericht für ein Berufsverbot. (kmü/dpa)