Mund-zu-Geste zu schwach
Forsa-Umfrage: Mehrheit glaubt an deutschen Vorrunden-K.o.
Schafft Deutschland trotz der Auftakt-Pleite gegen Japan noch den Einzug ins Achtelfinale? Nun ja, die große Mehrheit der deutschen Fußball-Fans glaubt, dass das DFB-Team in der Vorrunde rausfliegt. Das ergibt eine Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL/ntv.
Die Hoffnung aufs Achtelfinale ist gering
Nachdem die deutsche Mannschaft ihr Auftaktspiel gegen Japan mit 1:2 verloren hat, glauben nur noch 15 Prozent der Befragten an einen Einzug ins Achtelfinale. Die große Mehrheit (67 %) vermutet, dass Deutschland bereits in der Vorrunde ausscheiden wird. Fast ein Fünftel der Befragten (18 %) – darunter insbesondere diejenigen, die sich generell nicht für Fußball interessieren – traut sich keine Einschätzung zu. Von den Fußballinteressierten glauben 81 Prozent an ein Ausscheiden der deutschen Mannschaft in der Vorrunde.
Nicht mal die Hälfte will Spiele angucken
Das Interesse an der WM scheint derzeit verhalten zu sein. Das lassen auch die schwachen TV-Quoten vermuten. 42 Prozent der Befragten geben aktuell – vier Tage nach Beginn der Fußball-WM – an, dass sie sich in der nächsten Zeit Live-Übertragungen der WM-Spiele ansehen wollen: 20 Prozent der Befragten wollen nur Spiele mit deutscher Beteiligung, weitere 22 Prozent auch Spiele ohne deutsche Beteiligung sehen.
Der Anteil derjenigen, die sich grundsätzlich Spiele ansehen wollen, ist damit in etwa so hoch wie unmittelbar vor Beginn der Weltmeisterschaft (45 %). Etwas gesunken ist – vor dem Hintergrund der Niederlage der deutschen Mannschaft im Auftaktspiel gegen Japan und des ungewissen Einzugs ins Achtelfinale – der Anteil derjenigen, die sich ausschließlich Spiele mit deutscher Beteiligung ansehen möchten. Über die Hälfte (56 %) aller Befragten hat weiterhin nicht vor, WM-Spiele in der Live-Übertragung zu verfolgen. Auch von denjenigen, die sich generell für Fußball interessieren, will derzeit etwa jede/r Dritte (35 %) keine WM-Spiele anschauen.
Umfrage: DFB hätte sich FIFA widersetzen sollen
Das Thema One-Love-Binde beschäftigt die Fans weiter. Nur eine Minderheit der Befragten (19 %) findet es gut, dass der DFB seine Entscheidung nach der Androhung möglicher Strafen durch die FIFA zurückgenommen hat. Die große Mehrheit (72 %) meint, der DFB hätte sich über die Androhung der FIFA hinwegsetzen und an seiner Entscheidung festhalten sollen.
Tenor: Mund-Zu-Geste war zu schwach
Statt der Binde setzte das Team vor dem obligatorischen Mannschaftsbild ein Zeichen an die FIFA. Die deutschen Nationalspieler hielten sich kollektiv den Mund zu, um gegen das Verbot der „One Love"-Kapitänsbinde durch die FIFA zu protestieren.
49 Prozent der Befragten halten diese Protestaktion der deutschen Mannschaft gegen das Vorgehen der FIFA für zu schwach. 32 Prozent finden die Protestaktion genau richtig. Dass die Mannschaft komplett auf eine Protestaktion hätte verzichten sollen, meinen 16 Prozent der Befragten.
Informationen zur Forsa-Umfrage:
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL und ntv am 24 November 2022 erhoben.
Datenbasis: 1.006 Befragte
Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.