Drei Jahre harter Kampf werden belohnt
Russell und Williams holen endlich Punkte!

Der Große Preis von Ungarn hat so viel Geschichten geschrieben, dass einige Ereignisse völlig unter dem Radar blieben. Denn beim Chaos-GP von Ungarn sorgten auch die Hinterbänkler für eine Sensation: Zum ersten Mal seit 2019 holte das Williams-Team wieder WM-Punkte. Der so lang herbeigesehnte Erfolg des Rennstalls löste insbesondere bei Pilot George Russell sichtliche Emotionen aus.
"Das war so ein langer Weg für uns"
Noch vor wenigen Tagen erklärte der Nachwuchs-Star im exklusiven RTL-Interview, dass er und sein Rennstall so nah dran den Punkten seien. Schon bei den Rennen zuvor verpasste das britische Duo Zählbares gleich mehrmals knapp. Am Hungaroring war es dann endlich soweit, auch wenn der Zufall Williams ordentlich in die Karten gespielt hat. George Russell als Neunter ins Ziel, Teamkollege Nicolas Latifi fuhr sogar Platz acht nach Hause. Durch die Disqualifikation von Sebastian Vettel rutschten beide noch je eine Position nach vorne.
Im Interview nach dem Rennen brachen bei Russell alle Dämme. „Mir fehlen die Worte. P9! Das ist.“, sagte Russell mit Tränen in den Augen: „Das war so ein langer Weg für uns.“ Drei Jahre kämpfte der hochveranlagte Mercedes-Junior mit einem Auto, das vor allem zu Beginn nicht konkurrenzfähig war. 2019 fuhren der 22-Jährige und Stallgefährte Robert Kubica völlig alleine am Ende des Feldes, 2020 ging es nach grandiosen Qualifyings immer gnadenlos nach hinten und 2021 schrammte Russell mehrmals knapp an der Sensation vorbei. Doch nun ist der Bann gebrochen.
Sprung auf Rang 8 bei den Konstrukteuren
Es sind die ersten Punkte seit Juli 2019. Damals holte Robert Kubica beim ebenfalls komplett verrückten Rennen im Regen von Hockenheim einen zehnten Platz für das Team. Dadurch dass in Ungarn beide Fahrer punkteten, holte das Williams-Team satte 10 Zähler – doppelt so viel wie in den vergangenen drei Saisons zusammengenommen.
Die Ausbeute vom Hungaroring lässt den Rennstall aus Grove auch in der Meisterschaft aufsteigen: Zum ersten Mal seit Mitte 2018 ist Williams nicht mehr auf dem letzten Platz in der Konstrukteursrangliste. Durch die satten Punkte in Budapest überholten die Briten neben Haas auch Alfa Romeo. Sollte dieser Zustand so bleiben, wäre das eine millionenschwere Sache, denn je besser ein Team in der Rangliste liegt, desto mehr Geld gibt es aus dem Preisgeld-Topf. (lde)