Teamchef Wolff lässt tief blicken

Wer fährt 2022 neben Hamilton bei Mercedes?

IMOLA, ITALY - OCTOBER 30: Lewis Hamilton of Great Britain and Mercedes GP and Mercedes GP Executive Director Toto Wolff walk in the Paddock during previews ahead of the F1 Grand Prix of Emilia Romagna at Autodromo Enzo e Dino Ferrari on October 30, 2020 in Imola, Italy. (Photo by Mark Thompson/Getty Images)
Toto Wolff und Lewis Hamilton
WTM / WTM, Getty Images, Bongarts

Seit über sieben Jahren dominiert Mercedes die Formel 1 - es ist die längste Ära eines Teams in der Geschichte der Königsklasse des Motorsports. Während in der laufenden Saison der achte Konstrukteurs-Titel in Serie das klare Ziel der Silber- beziehungsweise Schwarzpfeile ist, arbeitet Mercedes im Hintergrund längst an einer vielversprechenden Ausrichtung für die weitere Zukunft in der Formel 1.

Kommt Kronprinz George Russell?

Kurzfristiges Ziel des deutsch-britischen Teams ist es, seinen Superstar Lewis Hamilton auch 2022 zu halten. Der Rekordweltmeister hatte seinen letzten Vertrag erst sehr spät, und zwar kurz vor dem Saisonstart 2021, verlängert - und das auch vorerst nur für das laufende Kalenderjahr.

Eine ähnliche Hängepartie wollen sich die Protagonisten von Mercedes und Hamilton selbst vor der nächsten Verlängerung des Arbeitspapieres auf jeden Fall ersparen.

Während das Ziel mit Weltmeister Hamilton eine weitere Zusammenarbeit über 2021 hinaus ist, dürfte die Situation um das zweite Cockpit der Formel-1-Dominatoren in den nächsten Wochen und Monaten noch deutlich heißer werden.

Auch Bottas' Vertrag läuft aus

Fakt ist, dass das Arbeitspapier von Valtteri Bottas Ende des Jahres ebenfalls ausläuft. Bottas hinkt mit seinen Leistungen denen von Hamilton deutlich hinterher. So holte der Finne im letzten Jahr trotz des klar überlegenen Mercedes-Boliden nur knapp die Vize-Weltmeisterschaft vor Red-Bull-Star Max Verstappen und mit über 120 Punkten Rückstand auf Weltmeister Lewis Hamilton.

Das Rennen um den Posten als zweiter Stammfahrer im Team ist bei Mercedes noch ziemlich offen. Das bestätigte auch Teamchef Toto Wolff. "Ich denke, es gibt eine Gruppe wirklich guter junger Fahrer, die bisher noch kein Siegerauto zur Verfügung hatte", meinte der Österreicher im Interview mit der italienischen Ausgabe von "motorsport.com".

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Wolff betont: "Behalten auch andere junge Leute im Auge"

Damit dürfte Wolff in erster Linie Williams-Stammfahrer George Russell meinen, der Teil des Mercedes-Nachwuchsprogramms ist und ersatzweise bereits ein Rennen im Mercedes absolvieren durfte. Im Dezember ersetzte Russell seinen Landsmann Hamilton beim Großen Preis von Sakhir und ließ sein großes Potenzial lange Zeit im Rennen erkennen.

Als weiteres Top-Talent im Fahrerlager gilt neben George Russell auch der dritte Brite im Bunde, Lando Norris (21 Jahre). Auch er saß bisher noch nie in einem siegfähigen Auto in der Formel 1, überzeugt aber seit längerem im McLaren auf ganzer Linie.

Auf einen konkreten Namen wollte sich Toto Wolff derweil nicht festlegen, betonte aber: "Es wird sehr interessant sein zu sehen, wie sich diese Karrieren der jungen Fahrer weiterentwickeln."

Konkret auf die Zukunft von Valtteri Bottas angesprochen meinte der Mercedes-Teamchef: "Valtteri ist einer unserer Fahrer, und ich werde unseren Fahrern immer treu bleiben. Aber wir alle sind verpflichtet, die Zukunft zu bewerten und langfristige Pläne zu haben. In dieser Hinsicht müssen wir alle möglichen Optionen für beide Autos in Betracht ziehen.

Hamilton und Bottas sind für Wolff weiterhin die Top-Fahrer, außerdem sei Mercedes mit seinen Young Drivern George Russell und auch Esteban Ocon (derzeit für Alpine fahrend) bestens für die Zukunft gerüstet. Er fügte aber hinzu: "Wir behalten auch andere junge Leute im Auge, die auftauchen werden." (sport.de)