Benzin-Bruder bei Tag, Öko-Rächer bei Nacht

Red Bull macht Vettel zum Comic-Superhelden

09.07.2022, Österreich, Spielberg: Motorsport: Formel-1-Weltmeisterschaft, Grand Prix von Österreich, 2. Freies Training:  Sebastian Vettel aus Deutschland vom Team Aston Martin kommt vor dem zweiten Training auf dem Red Bull Ring an. Der Große Preis von Österreich der Formel 1 findet am Sonntag, den 10.07.2022, statt. Foto: Erwin Scheriau/APA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Sebastian Vettel
esc lvb bsc, dpa, Erwin Scheriau

Sebastian Vettel hat schon viel erlebt in seiner 15-jährigen Formel-1-Karriere. WM-Held, Titel-Tiefschläge, Crashs, Zweikämpfe, Mittelmaß. Nun also ist er offiziell ein Comic-Superheld. Ein Red-Bull-Magazin setzt ihn aufs Cover und nimmt seine aktivistischen Aktionen aufs Korn, getreu dem Motto: „Benzin-Bruder bei Tag, Öko-Rächer bei Nacht!“

Held im Buxen-Look

Sebastian Vettel ist jetzt offiziell ein Superheld. Der „Red Bulletin“, ein von Red Bull herausgegebenes Magazin zum Rennen in Österreich, erzählt nun die Geschichten von „Sebman“. Auf dem Cover lächelt uns der Sebman vor Alpenkulisse in seinem Buxen-Protest-Look (Hintergrund HIER) entgegen.

"Bösewicht" ist der F1-Boss

Die erste Helden-Geschichte geht so: Sein Sidekick („Jeder Held hat seinen Helfer. Selbst wenn er keinen braucht“) Lance Stroll berichtet Sebman von einer Entführung einer Kuh auf einer Schweizer Weide – dort wohnt bekanntlich Vettel. Sebman eilt herbei, um zu helfen, wittert aber sofort eine Falle. So ist es auch. Der Bösewicht – interessanterweise in diesem Fall eine eindeutige Anspielung an F1-Boss Stefano Domenicali - will die Ablenkung nutzen und den Rennkalender der Formel 1 auf 26 Rennen aufblähen, wie es im Comic heißt. Aber nicht mit Sebman! Der F1-Held spricht auf der F1-Konferenz Tacheles und fordert eine Reduzierung auf 20 Rennen.

Die Gefahr ist in dieser Geschichte damit abgewehrt, so leicht ist das in der Fiktion manchmal. Bösewicht-Domenicali verspricht ganz zum Schluss aber eine Fortsetzung.

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Vettel setzt immer wieder Zeichen

Die Story hat aber einen realen Hintergrund. Seit Jahren bastelt die F1 an Rekordkalendern. In Diesem Jahr wären es 23 gewesen, nach der Streichung des Russland-Rennens sind es noch 22 Grands Prix. Tatsächlich kritisieren Fahrer wie Vettel oder Lewis Hamilton diese Aufblähung, sie fordern auch eine regionale Aufteilung der Rennen, sodass weniger lange Flug-Reisen und damit CO2-Verbrauch entstehen.

Vettel nutzt die Formel 1 inzwischen immer stärker und lauter als Plattform für Aktionen, Gesten und Zeichen. Er protestiert im Vorjahr in Ungarn für Vielfalt und Unterstützung der LGBTIQ+-Community, sammelte Müll von den Tribünen, machte n Miami mit einem deutlichen Shirt gegen steigende Meeresspiege aufmerksam. In Spielberg errichtete er mit Kids ein Bienenhotel, fährt mit Bienen-Helm, um auf das Sterben der Bienen aufmerksam zu machen.

Genug Geschichten rund um Sebman gibt es definitiv zu erzählen. (msc)