Klare Ziele für 2022

Mick Schumacher: Im Urlaub noch morgens von Kojoten geweckt - jetzt bereit für Ferrari

James Gasperotti
Nach seinem ersten Jahr in der Königsklasse geht Mick Schumacher mit großen Erwartungen in die kommende Formel-1-Saison.
deutsche presse agentur

Morgens von Kojoten geweckt, tagsüber auf Pferden geritten: Mick Schumacher hat die Formel-1-Auszeit auf der Familien-Ranch in Texas genutzt, um abzuschalten. „Den Kopf frei kriegen, was anderes sehen, was anderes machen“, war das Motto des Urlaubs. Ausgeruht kommt der Haas-Pilot jetzt zurück aus der Winterpause und ist motivierter denn je für die neue Saison. „Ich würde am liebsten morgen losfahren.“

Mick freut sich auf das neue Auto- neuer Fahrstil gefordert

Ganz so schnell kann sich der 22-Jährige aber noch nicht wieder ins Cockpit setzen. Erst Ende Februar versammelt sich die Motorsport-Elite zu ersten Testfahrten in Barcelona. Doch vorher wartet ein wichtiger Zwischenschritt auf den Sohn von Ex-Weltmeister Michael Schumacher: „Ich bekomme bald das ganze Auto zu sehen“, erzählt Schumacher im Sky-Interview voller Vorfreude.

Das neue Auto- es wird der Wegweiser für die kommende Saison. Neue Regeln, neue Autos und neue Hoffnungen für die zuletzt so unterlegenen Haas-Piloten. „Ich weiß, wie sich das Auto entwickelt hat im Vergleich zu letztem Jahr“, so Mick. Auch sei im bewusst, was technisch von dem Auto erwartet werde, wie es sich in den Kurven verhalten soll. „Aus meinen Erfahrungen von letztem Jahr, weiß ich also, wie ich Kurven angehen muss, um schnell durchzukommen. Ich kann mich mental darauf vorbereiten.“

Ausprobieren kann er das natürlich dann erst in Barcelona auf der Strecke. Aber er glaubt zu wissen, was auf ihn zukommt. „Das Auto wird steifer, es wird für uns Piloten ruckliger zu fahren sein. Dadurch wird sich viel am Fahrstil ändern. Daran muss man sich erst neu gewöhnen“. Als Ex-Formel-2-Champion hat er damit aber bereits Erfahrungen: „Ich bin in der Formel 2 schon einmal von 13- auf 18-Zoll-Reifen gewechselt. Ich weiß, was auf mich zukommt.“ Er habe einfach auch nicht mehr das „Rookie-Feeling“, er fühle sich viel mehr als Teil der Formel 1.

Steiner: Mick ist nicht die Nummer 1

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Mick ist bereit für Ferrari- aber will sich nicht festlegen

Mit seiner Leistung in der vergangenen Saison ist Mick zufrieden. Doch 2022 soll es weiter nach vorne gehen. Er wolle mit dem Team konstant in den Q2 auftauchen und natürlich hier und da auch Punkte einsammeln. Der Vorteil: „Alle Teams sind durch die neuen Regeln ein bisschen auf Null gesetzt. Hoffentlich haben wir einen kleinen Vorsprung, weil wir schon früher angefangen haben mit der Umstellung und Vorbereitung.“

Schumacher ist Haas-Pilot. Auch! Denn er ist ebenfalls Ferrari-Ersatzfahrer. Schon ein Vorgeschmack für seine Zukunft bei der Scuderia? „Es wäre schön, mal im Ferrari zu sitzen, aber mein Hauptfokus liegt ganz klar bei Haas. Trotzdem: Wenn sie Unterstützung brauchen, bin ich natürlich da", sagt Schumacher. Mit einer möglichen Zukunft bei Ferrari beschäftige er sich derzeit nicht. „Mein Ziel ist es, mit Haas so weit vorne zu stehen, wie möglich. Was in der Zukunft passiert, wird sich zeigen. Hoffentlich kann ich mich bei Haas gut zeigen, dann wird es in die richtige Richtung gehen.“

Erst einmal also voller Fokus auf Haas. Das bedeutet allerdings auch, mit Stallrivale Nikita Mazepin eng zusammenzuarbeiten. Das Verhältnis ist bekanntlich unterkühlt. Daran hat auch der Abstand vom Rennzirkus nichts geändert. Die beiden hatten laut Mick minimalen Kontakt, hätten sich nur mal ein frohes neues Jahr gewünscht. „Natürlich ist für uns wichtig, als Team zu arbeiten, damit wir fürs Team die meisten Punkte holen“, so Mick. „Aber ich werde nur auf mich gucken. Was er macht, ist seine Sache. Ich möchte in diesem Jahr zeige, was ich wirklich kann und mich behaupten.“

Mick Schumacher hat große Pläne für die neue Saison und fordert von sich selbst viel ein. Im Urlaub hat er sich extra ein Home-Gym eingerichtet. Mit seiner Schwester Gina ist er auch viel geritten, eine Leidenschaft, die er zwar mag die ihm allerdings wieder bewiesen hat, wie sehr er die Formel 1 liebt. „Es war schön, aber mir gefallen mehr Pferdestärken einfach besser.“ (lgr)