Heute vor 25 Jahren

Michael Schumacher mit Regentanz von Barcelona zum ersten Ferrari-Sieg

ARCHIV - 02.06.1996, Spanien, Barcelona: Der damalige Formel 1-Weltmeister Michael Schumacher jubelt auf dem Podium nach seinem Sieg für Ferrari beim Großen Preis von Spanien auf dem Circuit de Catalunya bei Barcelona.    (zu dpa "Im Namen des Vaters: Mick Schumacher als Erbe des Hypes" vom 01.01.2019) Foto: Harry Melchert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Michael Schumachers erster Sieg im Ferrari ist ein echter Meilenstein der F1-Geschichte.
hm kde tba, dpa, Harry Melchert

Der aktuelle Ferrari ist vielleicht kein ständiges Siegauto, aber es gab auch schon deutlich schlechtere Boliden aus Maranello. Zum Beispiel das 1996-Modell, mit dem Michael Schumacher sein erstes Jahr in Rot bestritt – bzw. bestreiten musste! Langsam und unzuverlässig war der F310. Dem amtierenden Weltmeister war das aber egal, denn bereits im siebten Rennen gewann der Deutsche das erste Mal mit Ferrari. Heute vor genau 25 Jahren tanzte sich Schumi im Regen von Barcelona mit einer der glanzvollsten Fahrten aller Zeiten zum Sieg.

Vier Sekunden schneller als alle anderen!

Dabei lief längst nicht alles wie geschmiert. Beim Start ließ den Kerpener die Kupplung im Stich, weswegen aus dem aussichtsreichen dritten Startplatz hinter den beiden dominanten Williams von Damon Hill und Jacques Villeneuve noch vor der ersten Kurve Platz sechs wurde.

Ein bisschen Herausforderung musste anscheinend sein, um Schumacher auf sein Top-Niveau zu bekommen. Schnell arbeitete er sich nach vorne und fuhr über weite Strecken vier Sekunden pro Runde schneller als alle anderen Fahrer im Feld – und das bei einer Gischt der Vorausfahrenden, die den Ferrari-Piloten teilweise blind machten.

Rigoros krallte sich Schumacher noch vor der Halbzeit den zweitplatzierten Jean Alesi. Und das, obwohl Überholen in Barcelona selbst im Nassen extrem schwer ist. Wenig später musste auch Villeneuve dran glauben.

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Keine Schönheit und auch nicht besonders schnell. Wie Michael Schumacher diesen Wagen auf Platz 1 stellte, bleibt bis heute ein Mysterium.
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45 Sekunden Vorsprung im Ziel

An der Spitze zeigte der siebenmalige Weltmeister im Gegensatz zu Konkurrenten wie Hill, Irvine und Coulthard keine Schwäche und hielt seinen Wagen bei weiterhin schwierigsten Bedingungen auf der Strecke. Der Lohn dafür war der ersehnte erste Sieg für die Scuderia. Und eine Fahrt, die Schumacher endgültig zu einer Legende des Sports werden ließ. Mit 45 Sekunden Vorsprung gewann der Deutsche, mit Ausnahme des Podests überrundete er jeden einzelnen Fahrer. Wohlgemerkt in einem Ferrari, der eine echte rote Gurke war.

Mit seinen Siegen in Belgien und Italien im selben Jahr bewies Schumacher, dass der Triumph in Barcelona keine Eintagsfliege war. Doch trotz seines phänomenalen Regentanzes hätte damals wohl kaum jemand geglaubt, welche Rekorde das Duo Schumacher/Ferrari noch so brachen wird. (lde)