"Da müssen wir durch"
Mercedes-Ingenieur packt über Probleme aus

Mercedes fährt in der Formel-1-Saison 2022 nach wie vor hinterher. Der W13 bereitet Fahrern wie Ingenieuren immer noch Kopfzerbrechen. Zuletzt wurden die Probleme sogar noch größer. Eine schnelle Lösung ist vorerst nicht in Sicht. Ein Ingenieur der Silberpfeile gibt nun Einblicke in den Krisenmodus.
Bouncing in Imola besonders schlimm
Mercedes steht auch nach vier Rennen der Formel-1-Saison 2022 auf dem sprichwörtlichen Schlauch. Die Silberpfeile haben noch immer keine Lösung für das Bouncing des W13 gefunden. Zuletzt wurde das Problem sogar noch schlimmer.
"Am meisten hat uns das Bouncing in Imola getroffen. Dann kommen Jeddah, Melbourne und Bahrain", verriet ein Ingenieur gegenüber "auto, motor und sport", dass das Team von dem Porpoising-Effekt, der den Wagen auf der Geraden auf und ab hüpfen lässt, in Italien besonders kalt erwischt wurde.
Das hatte sogar körperliche Auswirkungen auf die Piloten. Mercedes-Pilot George Russell klagte über Rücken und Brustschmerzen. Im RTL-Interview vor dem Rennen hatte Teamchef Toto Wolff gesagt, dass ein "Osteopath" notwendig sei.
Mercedes weiter ratlos
Die Lösung, das gab unter anderem Wolff beim letzten Grand Prix zu, ist überaus komplex. Auch der Ingenieur muss eingestehen, dass die Silberpfeile im Moment recht ratlos sind.
Man könne "ins Schwarze" schießen und bei der Problemlösung auf einen Glückstreffer hoffen, aber damit habe man das Problem immer noch nicht verstanden. Wenn das nächste Update dann ohne dieses Verständnis eingebaut wird, "könnte der Schuss nach hinten losgehen", schilderte er.
Kein schneller Ausweg für Mercedes
"Erst müssen wir das Problem voll und ganz verstehen, dann es in ein mathematisches Modell gießen, dann beheben. So schmerzhaft das im Moment ist, da müssen wir durch", erklärte der Ingenieur die nächsten Schritte der Silberpfeile.
Auf eine wirklich schnelle Lösung hofft das Team dabei nicht. "Es gibt keinen schnelleren Weg raus, zumindest keinen, den wir sehen. Jetzt irgendetwas zu korrigieren, macht keinen Sinn, wenn du nicht weißt, wie das 'irgendetwas' aussehen soll. Wenn du so vorgehst, machst du es schlimmer statt besser", schilderte der Ingenieur gegenüber "auto, motor und sport".
Den WM-Titel hat Rekordchampion Lewis Hamilton nach den vier eher enttäuschenden Rennen bereits abgeschrieben. (sport.de/msc)