"Da müssen wir durch"

Mercedes-Ingenieur packt über Probleme aus

Formula 1 2022: Emilia Romagna GP AUTODROMO INTERNAZIONALE ENZO E DINO FERRARI, ITALY - APRIL 24: George Russell, Mercedes W13, makes a pit stop during the Emilia Romagna GP at Autodromo Internazionale Enzo e Dino Ferrari on Sunday April 24, 2022 in imola, Italy. Photo by Steven Tee / LAT Images Images PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY GP2204_133251_1ST8869
George Russell im W13.
www.imago-images.de, IMAGO/Motorsport Images, IMAGO/Steven Tee

Mercedes fährt in der Formel-1-Saison 2022 nach wie vor hinterher. Der W13 bereitet Fahrern wie Ingenieuren immer noch Kopfzerbrechen. Zuletzt wurden die Probleme sogar noch größer. Eine schnelle Lösung ist vorerst nicht in Sicht. Ein Ingenieur der Silberpfeile gibt nun Einblicke in den Krisenmodus.

Bouncing in Imola besonders schlimm

Mercedes steht auch nach vier Rennen der Formel-1-Saison 2022 auf dem sprichwörtlichen Schlauch. Die Silberpfeile haben noch immer keine Lösung für das Bouncing des W13 gefunden. Zuletzt wurde das Problem sogar noch schlimmer.

"Am meisten hat uns das Bouncing in Imola getroffen. Dann kommen Jeddah, Melbourne und Bahrain", verriet ein Ingenieur gegenüber "auto, motor und sport", dass das Team von dem Porpoising-Effekt, der den Wagen auf der Geraden auf und ab hüpfen lässt, in Italien besonders kalt erwischt wurde.

Das hatte sogar körperliche Auswirkungen auf die Piloten. Mercedes-Pilot George Russell klagte über Rücken und Brustschmerzen. Im RTL-Interview vor dem Rennen hatte Teamchef Toto Wolff gesagt, dass ein "Osteopath" notwendig sei.

Mercedes weiter ratlos

Die Lösung, das gab unter anderem Wolff beim letzten Grand Prix zu, ist überaus komplex. Auch der Ingenieur muss eingestehen, dass die Silberpfeile im Moment recht ratlos sind.

Man könne "ins Schwarze" schießen und bei der Problemlösung auf einen Glückstreffer hoffen, aber damit habe man das Problem immer noch nicht verstanden. Wenn das nächste Update dann ohne dieses Verständnis eingebaut wird, "könnte der Schuss nach hinten losgehen", schilderte er.

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Kein schneller Ausweg für Mercedes

"Erst müssen wir das Problem voll und ganz verstehen, dann es in ein mathematisches Modell gießen, dann beheben. So schmerzhaft das im Moment ist, da müssen wir durch", erklärte der Ingenieur die nächsten Schritte der Silberpfeile.

Auf eine wirklich schnelle Lösung hofft das Team dabei nicht. "Es gibt keinen schnelleren Weg raus, zumindest keinen, den wir sehen. Jetzt irgendetwas zu korrigieren, macht keinen Sinn, wenn du nicht weißt, wie das 'irgendetwas' aussehen soll. Wenn du so vorgehst, machst du es schlimmer statt besser", schilderte der Ingenieur gegenüber "auto, motor und sport".

Den WM-Titel hat Rekordchampion Lewis Hamilton nach den vier eher enttäuschenden Rennen bereits abgeschrieben. (sport.de/msc)